DO NOT WORRY ABOUT YOUR DIFFICULTIES IN MATHEMATICS; I CAN ASSURE YOU THAT MINE ARE STILL GREATER. – ÄRGERE DICH NICHT ÜBER DEINE PROBLEME IN DER MATHEMATIK; ICH KANN DIR VERSICHERN, DASS MEINE NOCH GRÖSSER SIND.
Albert Einstein
Vermutlich hat Albert Einstein diesen Satz nicht auf die Schulmathematik gemünzt, dennoch lässt das Zitat den Leser natürlich schmunzeln. In der Schule hat schließlich jeder mal Mathematik gehabt. Und mit den Problemen in diesem Fach zu kokettieren, gilt leider immer noch allzu oft als schick.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Vermittlung von mathematischem Wissen stark verändert. Während noch in den 1970er-Jahren eine rein deduktive und sehr abstrakte Wissensvermittlung, die sich alleine am Stand der Wissenschaft orientierte, stattfand, werden mathematische Inhalte heute viel stärker in reale Kontexte eingebunden.
In den seit 2006 gültigen Kernlehrplänen für die Sekundarstufe I sollen den Schülerinnen und Schülern neben inhaltsbezogenen auch prozessbezogene Kompetenzen wie Argumentieren, Kommunizieren und Problemlösen vermittelt werden. Es geht in den aktuellen Schulbüchern nicht nur um die mehr oder weniger vollständige Darstellung von Teilgebieten aus der Schulmathematik. Vielmehr soll den Schülerinnen und Schülern die Fähigkeit vermittelt werden, die „Bedeutung von Mathematik in der Welt zu erkennen, zu verstehen und mathematisches Wissen zur Lösung von Problemen flexibel einzusetzen und begründete mathematische Urteile abzugeben.” (Aus dem Vorwort zu dem am Märkischen Gymnasium eingeführten Unterrichtswerk „Lambacher Schweizer”.)
In der Sekundarstufe II bieten grafikfähige Taschenrechner (GTR) oder Computeralgebrasysteme (CAS) die Chance, den Schwerpunkt vom häufig wiederholten zeitaufwändigen Abarbeiten mathematischer Algorithmen hin zum Erwerb spezifischer Fähigkeiten, z.B. zur Modellierung in Sachzusammenhängen, sowie zu einem tieferen Verständnis mathematischer Konzepte zu verlagern.
Es steht zu hoffen, dass diese Entwicklungen dazu beitragen, noch mehr Schülerinnen und Schüler für das Fach Mathematik zu gewinnen.
Schließlich sind die Argumente aus einem Buch zur Mathematikdidaktik aus dem Jahr 1969 heute nicht minder gültig: „Der Zustand der Gesellschaft erfordert die Hebung des mathematischen … Denkens” und „Die Schulmathematik muss das Studium von Naturwissenschaften und Mathematik besser vorbereiten”.
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