Schwelmer Gymnasiast schreibt Facharbeit über Einfluss von neuem Rathaus und zentralisierter Verwaltung auf Innenstadt

Im (alten) Rathaus freuten sich der Technische Beigeordnete Ralf Schweinsberg und Thomas Striebeck, der Leiter des Fachbereichs Technisches Immobilienmanagement, sehr, dass Paul Bockelmann ihnen Exemplare seiner Facharbeit überreichte. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

Für eine Facharbeit im Leistungskurs Geographie im zweiten Halbjahr der Q1 hat sich Paul Bockelmann, Schüler am Märkischen Gymnasium Schwelm, die Frage gestellt: „Inwiefern kann das Projekt Neubau Rathaus und zentralisierte Verwaltung Schwelm die Innenstadt revitalisieren?“ Damit hat sich der 16-jährige Schwelmer mit einem für seine Heimatstadt hochaktuellen Thema befasst. Dazu hat er neben weiteren Recherchen auch ein Interview mit Schwelms Technischem Beigeordneten Ralf Schweinsberg geführt und 30 Bürgerinnen und Bürger zu ihren Meinungen zur Schwelmer Innenstadt und zum neuen Rathaus befragt. Paul Bockelmann hat sich zunächst u.a. mit der Geschichte der Schwelmer Rathäuser und der Brauerei sowie mit der Planung der Projekte „Rathaus und Kulturhaus“ sowie „Neue Mitte Schwelm“ auseinandergesetzt. Mit Blick auf den aktuellen Zustand der Innenstadt führt der Gymnasiast das bisherige Fehlen einer kontinuierlichen Stadtmodernisierung ins Feld, verschweigt auch nicht die Zunahme des konkurrierenden Online-Handels und lässt zudem die Corona-Pandemie mit ihren Folgen auch für den Schwelmer Handel nicht unerwähnt. Wird das neue Rathaus bald mehr Bürgerinnen und Bürger in die Innenstadt führen? Für Ralf Schweinsberg zeigt sich dieser positive Effekt schon seit Eröffnung des Kulturhauses. Als Frequenzbringer könnte neben der bald zentralisierten Verwaltung zudem der im Rathaus angesiedelte Einzelhandel dienen. Insgesamt sei für die Innenstadt zu klären, wie das Warenangebot sinnvoll ergänzt werden könnte, wobei zur Geschäftspolitik gerade größerer Unternehmen bekanntlich gehört, nicht unbedingt in kleineren Städten präsent zu sein. Paul Bockelmann hinterfragt darüber hinaus, ob die fortschreitende Digitalisierung den erwarteten stärkeren Bürgerbesuch im neuen Rathaus ggfs. auch wieder reduzieren könnte. Und ganz sicher spielt für ihn eine angemessene Parksituation eine große Rolle für das Kundenaufkommen in der Innenstadt. Im letzten, so das Fazit der Untersuchung, lasse sich der revitalisierende Einfluss von Rathaus, Kulturhaus und Neuer Mitte, der eben von vielen verschiedenen Faktoren abhänge, zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestimmen. In einem ist sich Paul Bockelmann aber sicher: „Mindestens ebenso wichtig wird es für alle Akteure (Stadtverwaltung, Kommunalpolitik, Einzelhändler und Gastronomen) in und um die Innenstadt sein, neben dem Handelsangebot auch einen qualitativ hochwertigen Aufenthaltsraum für die Menschen zu schaffen. Hier werden im Zusammenspiel mit den Neubauten von Rathaus und Kulturzentrum auch Maßnahmen zur Modernisierung der Fußgängerzone (…) zu ergreifen sein, um das Ziel einer Revitalisierung des Innenstadt-Quartiers als Wohn-, Handels- und Dienstleistungszentrum zu erreichen“. Der Schwelmer Schüler hat seine Facharbeit auch in einem Kolloquium vertreten und darf sich über 13 Punkte freuen, was der Note „Sehr gut minus“ entspricht.

Im (alten) Rathaus freuten sich jetzt der Technische Beigeordnete Ralf Schweinsberg und Thomas Striebeck, Leiter des Fachbereichs Technisches Immobilienmanagement, sehr, dass Paul Bockelmann ihnen Exemplare seiner Facharbeit überreichte. Sie gratulierten dem an der Entwicklung seiner Heimatstadt interessierten jungen Schwelmer und dankten ihm für seine gelungene Auseinandersetzung mit einem Thema, das Gegenwart und auch Zukunft der Schwelmer Innenstadt mitbestimmen wird.

(Pressemeldung der Stadt Schwelm, 11. Juli 2024; Text und Foto: Heike Rudolph)