Nachwuchs für den Schulsanitätsdienst

Vom 25. bis zum 27. März haben insgesamt elf Schüler*innen unserer Schule die Ausbildung zur/zum Schulsanitäter*in absolviert! Damit stehen den Jugendlichen nun die Türen zum Schulsanitätsdienst offen, bei dem sie sich sowohl in den Pausen, aber auch in der Unterrichtszeit um die großen und kleinen gesundheitlichen Anliegen der Schulgemeinschaft kümmern. Zudem bietet ihnen die Ausbildung natürlich auch Handlungssicherheit für Zwischenfälle im privaten Umfeld.

Ein großer Dank gilt den Johannitern im Regionalverband Ruhr-Lippe, die diese Ausbildung ermöglicht haben und den Schulsanitätsdienst auch darüber hinaus tatkräftig unterstützen.

Text: Natalie Lützler

Einsatz für Wahrheit und Redlichkeit: Bürgermeister dankt AG Lokalgeschichte/Stolpersteine des Märkischen Gymnasiums für wichtige Ausstellung „Sophie Scholl – ein wahres Vorbild in unserer Zeit“

„Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinandersetzen“, steht für Bürgermeister Stephan Langhard fest. Denn ihn erschrecke, dass es trotz einer Fülle von Informationen über diese schlimme Zeit heute – noch oder wieder – viel Unkenntnis gäbe oder und ein nicht ungefährliches Halbwissen. 

Neben der zum Unterrichtsstoff gehörenden Befassung mit der Nazi-Zeit arbeitet am Märkischen Gymnasium Schwelm die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine seit vielen Jahren aktiv dem Vergessen entgegen. Mit ihren Recherchen, Aktionen und Veranstaltungen erinnert sie an frühere jüdische Bürger/innen in Schwelm, von denen viele dem Holocaust zum Opfer fielen, und setzt sich dezidiert mit dem deutschen Terrorregime der Jahre 1933-45 und seinen Folgen auseinander.

Besonders wachsam reagierten die jungen Gymnasiast/innen im vergangenen Herbst, als eine Frau namens Jana aus Kassel bei einer Querdenker-Demo in Hannover äußerte, ihrer Meinung nach sei sie die Sophie Scholl des 21. Jahrhunderts, da sie seit Monaten im Widerstand aktiv sei. Diese Aktion löste in der AG in Schwelm heftige Diskussionen aus. Die Schüler/innen spürten sofort das Unstatthafte dieses Vergleichs einer Demo-Rednerin mit Sophie Scholl, die um den Preis des eigenen Lebens zum Widerstand gegen das mörderische Nazi-Regime aufrief.

Der Aufklärung verpflichtet, erarbeiteten die AG-Mitglieder in der Folge eine Ausstellung, die zeigt, wie wichtig der Widerstand der, Weißen Rose‘ war und wie sich deren Arbeit deutlich vom oppositionellen Querdenker-„Widerstand‘ abgrenzt.

Nach einer ersten Präsentation im Schwelmer Amtsgericht am 9. November 2021 wird die Ausstellung „Sophie Scholl – ein wahres Vorbild in unserer Zeit“ derzeit im Atrium des Märkischen Gymnasiums gezeigt, wo Bürgermeister Stephan Langhard sie besuchte und sich über die in der Tat bemerkenswerte Präsentation mit Schulleiterin Katharina Vogt und Gabriele Czarnetzki austauschte, die zusammen mit Anke Buetz die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine leitet. 

Im Beisein von Schulleiterin Katharina Vogt und Gabriele Czarnetzki, die zusammen mit Anke Buetz die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine leitet, informierte sich Bürgermeister Stephan Langhard über die Ausstellung „Sophie Scholl – ein wahres Vorbild in unserer Zeit“, die im Atrium des Märkischen Gymnasiums zu sehen ist. Für das Stadtoberhaupt beweist die Schüler/innen-AG damit einmal mehr, „wie deutlich sie Geschichte aufarbeitet und dass sie auch in einer Zeit der dreisten Fake News und Geschichtsverdrehungen genau hinhört und sich nur an Fakten orientiert.“ Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

Das Erinnern an Sophie Scholl ist für den Bürgermeister auch wichtig, „weil es aufzeigt, dass es neben ungezählten Täter/innen und Mitläufer/innen doch auch immer wieder Menschen gegeben hat, die sich auch bei Lebensgefahr dem Terror nicht gebeugt haben“.

Stephan Langhard würdigte die geistige Wachheit der AG-Schüler/innen, die auch in einer Zeit der dreisten Fake News und Geschichtsverdrehungen genau hinhören und sich nur an Fakten orientieren. Das zeuge vom unbedingten Willen zur Wahrheit und Redlichkeit. Das Stadtoberhaupt: „Mit dieser Ausstellung beweist die Stolpersteingruppe einmal mehr, wie deutlich sie Geschichte aufarbeitet. Die Präsentation unterstreicht, dass Sophie Scholl und ihre Mitstreiter keine Randnotiz der Geschichte wurden, sondern bis heute in unsere Gegenwart hineinwirken und uns mahnen, uns gegen die politisch gewollte Ausgrenzung und hasserfüllte Verfolgung von Menschen zu wehren und anderen zu helfen, die verunglimpft und attackiert werden“. 

Text: Heike Rudolph

Anmerkung: Dass die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine mit ihrer Arbeit nicht nur in Schwelms Stadtgeschichte hineinwirkt, sondern weitere Kreise zieht, zeigt sich auch daran, dass der Leitende Oberstaatsanwalt in Dortmund – Volker Schmerfeld-Tophof, selbst ehemaliger Schüler des Schwelmer Gymnasiums – auf die Ausstellung „Sophie Scholl“ aufmerksam wurde und Kontakt zu Anke Buetz aufgenommen hat. Am Landgericht Dortmund arbeitet die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von NS-Verbrechen.

Dritter Platz geht an das MGS

Team platziert sich bei Planspiel Börse

Das Team „Jäger-der-Aktien“ des Märkischen Gymnasiums Schwelm holte Platz drei beim Planspiel Börse der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel. Das Dreierteam mit Spielgruppenleiter Felix Beland erzielte einen Depotwert in Höhe von 50.913,43 Euro.

Platz eins und zwei gingen diesmal an zwei Schülerteams der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule. Christoph Terkuhlen, Vorstand der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel, erachtet den Lerneffekt des Planspiels Börse im Hinblick auf das wirtschaftliche Verständnis als beachtlich. „Wir gratulieren sowohl den drei Gewinnerteams als auch allen anderen Teilnehmern des Planspiels Börse 2021 aus Schwelm und Sprockhövel. Ein großer Dank gilt den Lehrerinnen und Lehrern, die das Planspiel Börse in den Wirtschaftsunterricht integriert haben.“ Die drei Gewinnerteams dürfen sich über Geldpreise der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel in Höhe von 150 Euro, 100 Euro und 75 Euro freuen.

Über einen weiteren Gutschein des Verbandes in Höhe von 50 Euro kann sich zudem das Team „Joendderrrest“ des Märkischen Gymnasiums Schwelm freuen. Das Team erzielte im Rahmen der Nachhaltigkeitswertung mit 1253,85 Euro den 44. Platz.

Insgesamt nahmen 155 Schülerinnen und Schüler sowie 3 Lehrerteams der Wilhelm-Kraft Gesamtschule in Sprockhövel und des Märkischen Gymnasiums Schwelm bei diesem Spiel teil.

Am 4. Oktober 2022 startet die Jubiläums-Spielrunde. Bereits zum 40. Mal verfolgen dann Schülerinnen und Schüler, Studierende, Azubis und junge Erwachsene ihre Anlagestrategien.

Quelle: Westfalenpost (2.3.22)

Aufholjagd im Klimaschutz

„Die Zukunft liegt in unserer Hand.“ – Unter diesem Motto setzt sich die Schülerschaft des MGS aktiv für den Klimaschutz ein und verfolgt das Ziel einer bilanziell klimaneutralen Schule. 

Auf dem Weg dorthin hat die Klima-AG im letzten Sommer einen Spendenlauf für alle Klassen und Sportkurse der Oberstufe organisiert, an dem die Schüler*innen sehr engagiert teilnahmen und großen finanziellen Erfolg erzielten. Insgesamt wurde eine Summe von 20.000 € erlaufen. Am vergangenen Donnerstag überreichten die Mitglieder der Klima-AG dem Gründer der Organisation Chance e.V. Jens Bergmann einen riesigen symbolischen Scheck mit dem sensationellen Geldbetrag. Außerdem wurden die besten Läufer*innen und Klassen mit Urkunden geehrt und mit Fairtrade Schokolade beschenkt.

Mit dem erlaufenen Geld unterstützt die Schulgemeinschaft das Projekt „Mein Regenwald“ der Organisation Chance e.V., des ehemaligen Schülers des MGS. Dadurch konnten 333 Hektar Regenwald in Peru vor der Brandrodung und dem Kahlschlag gerettet werden. Dies beinhaltet etwa 265.000 Bäume, mit denen es der Schule möglich ist, die CO2-Emissionen zu kompensieren. Zudem kommt der gespendete Betrag ebenfalls der einheimischen Bevölkerung zu Gute, indem Kleinbauern Techniken vermittelt werden und deren Kinder Unterstützung für die Schulbildung bekommen. So wird ihre Armut verringert und der ökologischen Ungerechtigkeit entgegengewirkt. 

Als Dank für unseren Einsatz wurde das MGS von Jens Bergmann mit dem Titel „Regenwaldschule“ ausgezeichnet. Wir erhielten ein großes Banner mit der Aufschrift: Wir sind Regenwaldschule – Märkisches Gymnasium Schwelm. Es ist uns eine große Ehre, eine so wichtige Aktion zu fördern und einen Teil zur Rettung unserer Zukunft beizutragen. Wir sind stolz darauf, uns seit diesem Tag „Regenwaldschule“ nennen zu dürfen. 

Text: Pia Hammerschmidt und Liv Kämper

AG Lokalgeschichte/Stolpersteine präsentiert Ausstellung

„Sophie Scholl – ein wahres Vorbild in unserer Zeit“

Die Ausstellung basiert auf den Flugblättern der Widerstandsbewegung Weiße Rose.

Auf sieben themenbezogenen Plakaten werden moralische Solidarität, Zivilcourage und Opferbereitschaft im Einsatz für humanistische und demokratische Ideale in einer totalitären Diktatur beleuchtet.

Die beigefügten ausführlichen Erläuterungen und Zusatzinformationen ermöglichen allen Interessierten einen eigenständigen Rundgang durch die Ausstellung in Pausen und Freistunden.

Für eine intensivere Beschäftigung und den Einsatz im Unterricht hat die AG ein Arbeitsblatt erstellt. Es liegt zur Anfrage bei BU und CZ bereit.

Zudem führen zwei Mitglieder der AG gerne durch die Ausstellung, beantworten Fragen und stellen sich der Diskussion. Sie können ab sofort als Guides gebucht werden.

In Kürze erscheint auch ein Katalog zur Ausstellung, dessen Druck durch die großzügige Finanzierung der Erfurt Stiftung ermöglicht wurde. 

Die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine wünscht viele gute „Stolper“- Gedanken beim Betrachten. 

Exkursionsbericht – Q2 Biologie LK (BS)

Aufgrund der Corona-Pandemie haben wir sehr lange gewartet, bis wir endlich selbst praktische Erfahrungen im Labor sammeln durften. Am Freitag, dem 21.01.2022, besuchten wir, der Biologie Leistungskurs der Q2, endlich das Schülerlabor der Bergischen Universität Wuppertal.

Zusammen waren wir einem Täter auf der Spur und haben seinen genetischen Fingerabdruck ermittelt. Ausgestattet mit Laborkittel, Handschuhen und Schutzbrille sind wir an die Arbeit gegangen, um herauszufinden, wer der Täter in einem fiktiven Mordfall ist.

Zuerst haben wir den Umgang mit drei verschiedenen Mikropipetten gelernt. Damit die richtigen Volumina gemessen werden können, mussten wir auf die Einstellung der Pipette achten und die richtige Pipettenspitze verwenden.

In unserem fiktiven Fall gab es je eine Probe vom Tatort und von zwei Verdächtigen. Um den Täter zu identifizieren, musste die DNA zunächst mithilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR) vervielfältigt werden. Dazu muss sie mit einem Reaktionsmix für 1,5 Stunden in den Thermocycler. Um die Zeit zu überbrücken, durften wir an Escherichia coli (E.coli) Bakterien die Methode der DNA Isolierung kennenlernen. Dabei haben wir gemerkt, wie aufwendig dies ist, da wir viele Schritte durchführten, bis wir die DNA gereinigt vorliegen hatten.

Daraufhin haben wir das Agarosegel, welches wir für die Gelelektrophorese benötigten, in die Gelkammer gegossen. Ein Gelkamm befindet sich dabei ebenfalls in der Kammer, in welcher Geltaschen entstehen, sobald das Gel erstarrt ist. In die kleinen Taschen haben wir unsere DNA-Proben, die wir am Anfang unserer Exkursion mithilfe der PCR vorbereitet hatten, sowie eine DNA-Leiter gegeben. Die DNA-Leiter dient als Skala zur Orientierung, sie enthält DNA-Fragmente mit definierter Größe. Der letzte Schritt für die Gelelektrophorese ist es, die Gelkammer an eine elektrische Spannung anzuschließen. Nach einer Stunde konnten wir unter UV-Licht feststellen, dass die negativ geladene DNA zur Anode gewandert ist. Durch den Farbstoff Stain G, der sich an die DNA angelagert hat, konnten wir erkennen, dass die DNA-Probe des Tatverdächtigen B mit der Tatort Probe übereinstimmt.

Wir haben uns sehr gefreut dort zu sein, denn trotz der derzeitigen Situation hatten wir viel
Spaß im Labor und an der Universität. Wir haben nicht nur einen kleinen Einblick in das
Leben eines Studenten bekommen, sondern auch ein besseres Verständnis für das Gelernte.

geschrieben von Hannakata Ernst (Q2 Bio LK)

Au revoir, MGS! – Abschied nach 18 Jahren

Nach 18 Jahren ist es Zeit Abschied zu nehmen. Ein Abschied von einer tollen, engagierten Schülerschaft und von einem hilfsbereiten und herzlichen Kollegium. Ein Abschied, der mir nicht leichtfällt und schon die ein oder andere Träne verursacht hat.

Nach neun Schuljahren habe ich 2013 das Abitur mit den Leistungskursen Französisch und Biologie am MGS gemacht. Darauf folgten sieben Jahre als Lerninseltutorin im Fach Französisch während des Studiums. Im Schuljahr 2016/2017 durfte ich das Kollegium ein Halbjahr als Vertretungskraft unterstützen. Vor genau zwei Jahren kam der Brief vom Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Hagen mit der Zuordnung der Ausbildungsschulen. Für mich wurde es erfreulicherweise das MGS. Von Mai 2020 bis Oktober 2021 wurde ich von meinen Fachkolleg*innen ausgebildet und auf das zweite Staatsexamen vorbereitet, das ich im September 2021 abgelegt habe. Seit November arbeite ich als Vertretungslehrerin am MGS und konnte meinen Unterricht in motivierten Französisch- und Erdkundekursen weiterentwickeln.

Das ergibt insgesamt 18 Jahre schöner sowie anregender (Unterrichts-)Gespräche, spannender Exkursionen und interessanter Unterrichtsstunden umgeben von herzlichen Menschen.

Herzlichen Dank an euch alle für die wunderbare gemeinsame Zeit.

Katharina Stein

Klimaneutrale Schule

Ankündigung: Siegerehrung Klima-Sponsorenlauf

Auf dem Weg zur klimaneutralen Schule ist das Märkische Gymnasium Schwelm einen großen Schritt vorangekommen. Der erste Klima-Sponsorenlauf für das Projekt Mein Regenwald kann als voller Erfolg verbucht werden. Dank des Einsatzes der ganzen Schulgemeinschaft ist es gelungen, die notwendigen Kompensationszahlungen allein über Spenden zu finanzieren. Damit können die klimaschädlichen Emissionen der Schule für ein weiteres Jahr kompensiert werden.

Die Siegerehrung der erfolgreichsten Einzelläufer*innen und die Auszeichnung besonders engagierter Klassen, die die höchsten Gesamtsummen „erlaufen“ haben, findet am kommenden Donnerstag (3. Februar 2022) in der zweiten großen Pause auf dem Mittelbauschulhof statt.

Als Höhepunkt der Veranstaltung kann die Klima-AG der Schule ihrem Kompensationspartner Chance e.V. den sensationellen Betrag von 20.000 Euro übergeben. Jens Bergmann, der Initiator des Projekts Mein Regenwald wird persönlich anwesend sein.

Das Projekt Mein Regenwald

Das Märkische Gymnasium Schwelm engagiert sich für nachhaltige Entwicklung in einer Welt, in der auch künftige Generationen in Frieden und Wohlstand leben können. Das MGS ist Regenwaldschule in dem Projekt www.mein-regenwald.de in Peru und ermöglicht dort den Schutz des Regenwaldes vor Brandrodung und Kahlschlag.

Am Westrand Amazoniens hat das Märkische Gymnasium Schwelm die Patenschaft für 333 Hektar artenreichen Bergregenwald übernommen. 2021 kompensierte das MGS dadurch ca. 2490 Tonnen CO2 und schützte bis zu 265.000 Bäume vor der Abholzung. Der so geschützte Regenwald gehört zu einem der größten privaten Naturschutzgebiete Perus, ist Heimat für Tausende bedrohte Arten und Quellgebiete von über 100 Bächen und Flüssen, die zwei Landkreise mit Trinkwasser versorgen. Gleichzeitig begleitet das Märkische Gymnasium Schwelm 100 Kleinbauernfamilien am Rande des Regenwaldes durch Bildung und nachhaltigen Kaffeeanbau dabei, der Armut zu entkommen und den Urwald zu schützen. Insgesamt ist es Mein Regenwald gelungen, fast 20.000 Hektar Regenwald in letzter Minute zu retten.

Die Spenden des Märkischen Gymnasiums helfen, diesen Regenwald rund um die Uhr zu bewachen und gegen Abholzung und Brandrodung zu schützen – mit Satellitentechnik, Drohnen und Waldhütern.

Da Mein Regenwald an das stattliche Schutzgebiet Pui Pui angrenzt, ist eine geschützte Wildnis von über 80.000 Hektar entstanden, was in etwa der Fläche des Bundeslandes Berlin entspricht. Gemeinsam mit Mein Regenwald fördert das MGS so 14 der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele und bekämpft die drei großen Krisen unserer Zeit: die Klimakrise, das Massenaussterben, die Armutskrise. Mein Regenwald bindet große Mengen Kohlenstoff und produziert durch Verdunstung in den Bergwäldern jeden Tag den Niederschlag für eine ganze Region.

Das Projekt ist Beispiel ganzheitlicher Entwicklung. Auf innovative Art und Weise verbindet es die Bewahrung der Artenvielfalt mit Klimaschutz und ökologisch verträglicher Wirtschaftsentwicklung zu einem funktionierenden Gesamtkonzept.

Als Regenwaldschule ist das Märkische Gymnasium Schwelm ein wichtiger Partner dieses Projekts und freut sich, so eine nachhaltige Welt mitgestalten zu können.

Mehr Informationen auf: www.mein-regenwald.de

Stilles Gedenken mit Kranzniederlegung am 27. Januar 2022

AG Lokalgeschichte / Stolpersteine untersucht Sprachgebrauch der NS-Verbrecher auf „Wannseekonferenz“ 

Bildtext: Am Gedenkstein für die früheren jüdischen Bürger/innen Schwelms gedachten Bürgermeister Stephan Langhard, Ingrid Andre, Gabriele Czarnetzki, Anke Buetz und ein Anwohner der Opfer des Holocaust. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph  

Seit über 20 Jahren gedenkt man in Schwelm am 27. Januar eines jeden Jahres der Opfer der Holocaust. Man hat sich hier schon früh der Anregung des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog angeschlossen, den 27. Januar zum Gedenktag zu erheben. Warum dieses Datum? Weil am 27. Januar 1945 das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit wurde und weil niemals vergessen werden darf, was man allen Opfern des Holocaust angetan hat.

In der Regel nehmen zahlreiche Bürger/innen an dieser Zusammenkunft am Gedenkstein für die ehemaligen jüdischen Bürger/innen Schwelms teil. Doch die Coronapandemie ließ leider keine öffentliche Einladung zu.

So legten heute nur fünf Personen im Namen von Rat und Verwaltung den Kranz nieder. Bürgermeister Stephan Langhard begrüßte Ingrid Andre, die den Gedenkstein seit vielen Jahren betreut und „sehr dazu beiträgt, dass die Opfer dieses unfassbaren Massenmordes nicht vergessen werden“. Er dankte ihr ebenso mit Blumen wie den Lehrerinnen Gabriele Czarnetzki und Anke Buetz, die die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine des Märkischen Gymnasiums leiten.

Diese Schüler/innengruppe unterstützt das jährliche Gedenken seit Jahren mit selbständigen und wegweisenden Beiträgen. „Sie als Pädagoginnen durchdringen das Thema mit den jungen Menschen, wecken und stärken das Bewusstsein der Jugend für dieses unbegreifliche Kapitel der deutschen Geschichte und geben ihnen die Freiheit, sich mit eigener Stimme zu äußern. Das ist bewundernswert. Sie haben viel bewegt, und ich möchte mich bei Ihnen dafür herzlich bedanken“, so der Bürgermeister, der sehr bedauerte, dass die Mitglieder der AG wegen der Pandemie nicht anwesend sein konnten. 

Ihre Begleitung des Gedenkens haben sie aber fortgesetzt durch einen Textbeitrag, der sich in diesem Jahr mit der Wannseekonferenz befasst, die vor genau 80 Jahren stattfand und die den begonnenen Holocaust auf bürokratisch-technische Weise koordinierte. „Am Beispiel dieser Konferenz“, so Stephan Langhard, „die ja in Wahrheit eine Verabredung zum Massenmord war, lässt sich gut nachvollziehen, was uns alle bis heute frösteln lässt. Es ist die Tatsache, dass hier die Vernichtung von millionenfachem Leben unter den Gesichtspunkten von Effizienz, Technik und Logistik entschieden wurde“. 

„Die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine“, weiß der Bürgermeister, „hat genau diese Sprache in den Blick genommen. Die Differenz zwischen der Sprache auch der Wannseekonferenz und der faktischen Wahrheit, die verschleiert werden sollte, erschüttert uns noch heute und macht uns wachsam. Wir bekommen es mit unseren Maßstäben von Moral nicht erklärt, wie es dazu kommen konnte, aber wir sollten es uns auch nicht so einfach machen und ausschließlich mit dem Finger auf die handelnden Akteure zeigen. Denn diese Form der Verrohung findet sich bis in die jüngste Zeit an verschiedenen Stellen unseres Planeten, in Europa zuletzt Anfang der 1990 Jahre im ehemaligen Jugoslawien“.

So wie die Mitglieder des berüchtigten Reserve-Polizei-Bataillons 101, das im Zweiten Weltkrieg Kinder, Frauen und Männer ermordete, würden Menschen immer versuchen, Rechtfertigungen für ihr unmenschliches Verhalten zu finden. Man müsse wissen, dass diese Gefahr immer bestehe, und „deshalb“, so Stephan Langhard, „ist für mich das Gedenken an den Holocaust von dauerhafter Wichtigkeit“.

[Pressemitteilung der Stadt Schwelm, 27.01.2022]]