Erster Schwelmer Unternehmer Lunch

Arbeitskräftemangel mit Ausbildung, Qualifikation und gesteuerter Zuwanderung wirksam begegnen 

Mit einem Thema von großer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Brisanz – nämlich dem Fachkräftemangel und der angespannten Situation auf dem Ausbildungsmarkt – befasste sich jetzt der erste Schwelmer Unternehmer Lunch. Für die Stadt Schwelm hatte Wirtschaftsförderer Oliver Kochs dazu in die Räume der Volkshochschule in Schwelms Kulturhaus in der Römerstraße eingeladen. 

Nach einführenden Worten durch Bürgermeister Stephan Langhard referierten Ralf Stoffels, Monika Kotzur, Iris Baeck, Lars Bremkamp und Katharina Vogt (erste Reihe von links) Fotos: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

„Bei früheren Treffen, aber auch in zahlreichen persönlichen Gesprächen ist das Thema Fachkräftemangel und Nachwuchskräfte immer wieder angesprochen worden. An der Dramatik hat sich nichts geändert, da noch letzte Woche die Handwerkskammer Dortmund 131 offene Ausbildungsplätz für den EN-Kreis gemeldet hat und im gewerblich-technischen Bereich dürfte es nicht anders aussehen“, eröffnete Bürgermeister Stephan Langhard die gut besuchte Veranstaltung.

Da nicht nur Ausbildungsstellen unbesetzt blieben, sondern in der Folge auch Fach- und Führungspositionen, würde die gesamte Wertschöpfungskette einer Wirtschaft sowie künftiges Wirtschaftswachstum ausgebremst.

Das Stadtoberhaupt rief zu einem gemeinsamen Vorgehen von Handel, Gewerbe, Industrie, Stadt und Schulen auf, denn: „Ob Sie als Unternehmer oder wir in der Verwaltung, die Herausforderungen, geeignete Fachkräfte zu finden und auch zu halten, ist gleich schwierig, deshalb lassen Sie uns gemeinsam nach Ideen suchen und diese vor allem auch umsetzen!“

„Berufsberatung und –qualifikation ist für uns ein wichtiges Thema“, unterstrich Katharina Vogt, Direktorin des Märkischen Gymnasiums Schwelm, denn „unsere Schule führt nicht nur zu akademischen Berufen hin“. Vielmehr solle jeder einen Schulabschluss erhalten, mit dem er auf dem Arbeitsmarkt bestehen könne. 

MGS-Lehrer Lars Bremkamp führte aus, dass man ab Klasse 8 die Schülerinnen und Schüler für die weitere Lebensgestaltung sensibilisiere, indem man sie behutsam an Themen wie den späteren Berufsweg heranführe („Das sind meine Stärken und Fähigkeiten!“ In der Jahrgangsstufe 9 werden diese Kenntnisse vertieft („Meine Stärken und Fähigkeiten werden gebraucht!“).

Mit dem Beginn der Oberstufe rückt die Studienorientierung stärker ins Blickfeld, ausgedrückt durch das Motto der Jahrgangsstufe 10: „Arbeitsmarkt oder Uni – das eignet sich für mich!“ In der Q1 konkretisiert sich der Berufs- und Studienwahlprozess soweit, dass die Schülerinnen und Schüler wissen: „Jetzt wird’s ernst – Das muss ich tun um meine Pläne zu verwirklichen!“ Und etwas später sollten sie den Entscheidungsprozess „Studium oder Beruf“ zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht haben. Der gesamte Prozess der Berufs – und Studienwahlfindung wird durch den „Berufswahlpass“ begleitet.

Katharina Vogt sieht Probleme „weniger in unserer Beratung, sondern eher darin, dass es für junge Menschen sehr schwierig geworden ist, sich festzulegen“. In der Schule zu sein, sei behütet sein. Es sei nicht einfach, eine Ausbildung zu beginnen und sich zu sagen, das halte ich jetzt mal drei Jahre durch, ich entscheide mich, übernehme Pflichten und trage Verantwortung. Aber das müssten Eltern und Gesellschaft gemeinsam angehen. Sie selbst habe, obwohl sie wusste, dass sie studieren würde, nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung absolviert. Wer eine Ausbildung gemeistert habe, müsse nicht 30 Jahre im selben Beruf bleiben. 

Ralf Stoffels (Unternehmer, Präsident der SIHK und der IHK NRW sowie DIHK-Vizepräsident) treibt als Inhaber eines mittelständischen Produktionsunternehmens die Frage um: „Wie kann man Zukunft nachhaltig gestalten?“ Mittelständische Unternehmen könnten „nur wachsen oder sterben“. Er habe mit 40 Mitarbeitern angefangen, nun zähle seine Gruppe 700 Mitarbeiter. „Doch die dringend benötigten Arbeitskräfte – nicht nur Facharbeiter – gehen uns gerade verloren. Die Lücke bei den Arbeitskräften ist schon da und wird bis 2030 in NRW auf 1 Million Menschen anwachsen, und das in allen Bereichen“.

„Der demografische Wandel ist längst Realität“, so Ralf Stoffels, „wir haben nicht genug Leute für unser Wirtschaftssystem. Er sieht vier Ansätze, um „die Stärke unseres Standortes beizubehalten“: Erstens die Stärkung der Berufsorientierung. Zweitens das Nutzen aller Potentiale – mehr Frauen in die Berufe, mehr ältere Menschen in den Berufen halten. Drittens die gesteuerte Zuwanderung. „Hier braucht es politische Steuerungsinstrumente. Wir haben keine Willkommenskultur und wir sind zu bürokratisch. Wir brauchen Menschen, die bereit sind, zu uns zu kommen, die Spezialisierung machen wir in den Betrieben“. Viertens: „Das Sichtbarmachen der Kompetenzen und die Weiterbildung unserer Leute: Wir müssen zeigen, dass jeder zum Ganzen beiträgt; das Miteinander muss gestärkt werden“.

Iris Baeck ist nicht nur die stellvertretende Leiterin der VHS-Ennepe-Süd, sondern auch im Rahmen ihrer Fachbereichsleiterinnen-Tätigkeit für die übergeordnete Koordination der Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen zuständig. Dieses Modell stellte sie den interessierten Veranstaltungs-Teilnehmern vor. Demnach werden Jugendliche und auch ein wenig ältere Bürger, die sich im Leistungsbezeug befinden (Job-Center) und noch einmal durchstarten möchten, von einem Integrationscoach auf die VHS aufmerksam gemacht.

Dort führt man mit ihnen ein Erstgespräch, sichtet Bewerbungsunterlagen, spricht über den Lebenslauf und die favorisierte Ausbildungsrichtung. Bei günstiger Prognose wird dem Bewerber ein Pädagoge der DIA gGmbH an die Seite gestellt, der auch einen Ausbildungsbetrieb sucht. Wird dieser gefunden, so Iris Baeck, „übernimmt die Firma den praktischen Part, und wir kümmern uns um alles andere“ (Berufsschulanmeldung usw). Die Kosten werden vom Job-Center übernommen, mit dem man kooperiert. Zum 1.9. startet das 3. Ausbildungsprojekt dieser Art. Iris Baeck: „Bitte nehmen Sie diese Idee ernst; wir kommen gerne in Ihre Betriebe und stellen das Modell vor“. Außerdem bot die Fachfrau an, in den Unternehmen auch das VHS-Portfolio zur Weiterbildung von Mitarbeitern zu erläutern.

Für die Agentur für Arbeit in Hagen sprach Bereichsleiterin Monika Kotzur von einem derzeit hohen Beschäftigungsstand in Schwelm, der aber stagniere. „In den nächsten zehn Jahren erreichen 24,6 Prozent aller Beschäftigten das 65. Lebensjahr. Die Unternehmen haben einen hohen Fachkräftebedarf und müssen mehr in Ausbildung und Qualifikation investieren!“ Das Interesse vieler junger Leute an einer Dualen Ausbildung habe nachgelassen, Berufe müssten heute auch „sexy“ sein. Für die Fachfrau baut die Arbeitskräftesicherung auf drei Säulen auf: Ausbildung, Qualifizierung und Zuwanderung. Es müsse vor allem gelingen, die Fülle der Ausbildungsberufe bekannter zu machen.

Der anschließende offene Austausch endete gegen 13 Uhr. Oliver Kochs: „Der Unternehmer Lunch wird von nun an als festes Format Unternehmerinnen, Unternehmern und Führungskräften die Gelegenheit geben, sich in der Mittagspause zu einem wichtigen Thema miteinander auszutauschen“. Das nächste Treffen ist für das erste Quartal 2024 vorgesehen.

(Pressemitteilung der Stadtverwaltung Schwelm; redaktionell bearbeitet)

Herzlich willkommen am MGS – Unsere neue Lehrerin Theresa Buhr stellt sich vor

Mein Name ist Theresa Buhr, ich bin 28 Jahre alt und freue mich, ab diesem Schuljahr Teil des Märkischen Gymnasiums sowie der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule in Schwelm zu sein. Mein Referendariat habe ich im schönen Ruhrgebiet absolviert und freue mich nun – als ehemalige Gevelsbergerin – auf die Schüler*innen und Kolleg*innen in Schwelm. 

Bereits während meines Studiums an der Bergischen Universität Wuppertal habe ich mich im Rahmen meiner Fächer Geografie und Sozialwissenschaften viel mit dem Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung beschäftigt. Ich freue mich deshalb riesig darauf, gemeinsam mit den Schüler*innen hierzu verschiedene Ideen, Konzepte und Projekte zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. 

In meiner Freizeit spiele ich Badminton, manchmal auch Tennis und gehe sehr gerne laufen. Außerdem verbringe ich meine Freizeit am liebsten mit der Familie sowie meinen Freund*innen.

Ich bin sehr gespannt auf die Zeit in Schwelm und freue mich auf viele neue Erfahrungen.

(Text: Theresa Buhr)

Theresa Buhr (28) ist neue Studienrätin am Märkischen Gymnasium Schwelm

Schwelm. Studienrätin Theresa Buhr ist in der Nähe selbst zur Schule gegangen und unterrichtet jetzt in Schwelm. Was sie im laufenden Schuljahr vorhat. 

Zu Beginn des neuen Schuljahres 23/24 begrüßte Schulleiterin Katharina Vogt die neuen Fünftklässler am Märkischen Gymnasium Schwelm (MGS) mit Sonnenblumen und festlichem Begleitprogramm. Nicht nur für die 111 Schülerinnen und Schüler beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt in ihrer Schulkarriere, sondern auch für eine neu am Schwelmer Gymnasium festangestellte Lehrkraft. 

Die 28-jährige Studienrätin heißt Theresa Buhr und ist tief im Ennepe-Ruhr-Kreis verwurzelt. Als gebürtige Gevelsbergerin hat sie 2013 am ortsansässigen Gymnasium ihr Abitur bestanden. Danach studierte sie an der Bergischen Universität Wuppertal die Fächer Geografie und Sozialwissenschaften. Ihr Referendariat absolvierte sie – wie sie selber sagt – „im schönen Ruhrgebiet“. 

Die neue Kollegin unterrichtet zunächst nicht ausschließlich am Gymnasium. Als Abordnung wird sie in den kommenden drei Jahren auch an der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule in Schwelm tätig sein.

Im Rahmen ihrer Ausbildung hat sich Theresa Buhr intensiv mit dem Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) beschäftigt. Nichts liegt also näher, als dass sie sich direkt der schon seit langem etablierten Klima-AG des MGS angeschlossen hat. Im laufenden Schuljahr will sich die Geografin verstärkt für den Klimaschutz engagieren und die Mitglieder der Klima-AG darin unterstützen, weitere Ideen, Konzepte und Projekte zu entwickeln und in die Tat umzusetzen.

(Quelle: WP 16.08.23)

Bundestagsabgeordneter übernimmt Patenschaft für Stipendiaten

Kulturelle Werte und Lebensweisen übermitteln: 

Marc Schumacher lebt als Junior-Botschafter ein Jahr in der USA

Timo Schisanowski (rechts) übernimmt die Patenschaft für den USA-Aufenthalt des 16-jährigen MGS-Schülers Marc Schumacher. (Foto privat)

Im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms des Deutschen Bundestags übernimmt der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Timo Schisanowski die Patenschaft für den 16-jährigen Schüler Marc Schumacher aus Schwelm. Ab Mittwoch, 9. August, wird Marc Schumacher als Stipendiat ein Jahr lang in einer Gastfamilie in Francesville im US-Bundestaat Indiana verbringen, eine High School besuchen und als Junior-Botschafter die kulturellen Werte und Lebensweise Deutschlands in den USA vermitteln.

„Als Bundestagsabgeordneter ist es mir eine Herzensangelegenheit, junge Menschen zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Horizonte zu erweitern. Umso mehr freue ich mich, die Patenschaft für Marc zu übernehmen. Sein Austauschjahr in den USA wird ihm vielfältige Erfahrungen bringen und ihn in seiner persönlichen Entwicklung stärken“, so Timo Schisanowski.

Marc Schumacher besucht derzeit das Märkische Gymnasium in Schwelm und hat dort die zehnte Klasse erfolgreich absolviert. In seiner Freizeit engagiert sich Marc ehrenamtlich beim Technischen Hilfswerk, ist Mitglied im Schachverein Schwelm, macht Ausdauersport und fährt Mountainbike.

„Als Junior-Botschafter nach Indiana in die USA zu gehen, ist für mich die Erfüllung eines Traumes. Insbesondere freue ich mich darauf, zum Austausch der kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Werte beizutragen.“, so Marc Schumacher.

Das Parlamentarische Patenschaftsprogramm entstand 1983 anlässlich des 300. Jahrestages der ersten deutschen Einwanderung nach Amerika. Es ermöglicht deutschen und amerikanischen Jugendlichen, ein Stipendium für ein Austauschjahr im jeweils anderen Land zu erhalten. Ein besonderes Merkmal ist die Übernahme von Patenschaften durch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages

Quelle: (WR, 07.08.2023)

Abiturientia 2023

Ihr Abitur haben bestanden:

Selim Samil Acun, Hilal Akbaba, Zahra Alashtar, Katharina Marie Arndt, Lukas Austermann, Beatrice Bangert, Eline Bangert, Amelie Beckmann, Christina Bick, Tom Billerbeck, Laura Victoria Bittner, Jolina Bongwald, Sirius Gino Bonn, Sören Jonas Bortz, Anna-Fee Boussedra, Julius Valentin Breuer, Lilly-Sophie Bucher, Hakim Celik, Mali-Aimée Pearl Cross, Maren Dehne, Yannick Luis Diegel, Julia Dille, Alena Dilly, Kiara Dohle, Anissa El Ouni, Nadda El-Kishawi, Esra Fatahalla Abdel Aziz, Henry Lennox Fey, Jannik Fischer, Ben Frauenhoff, Gabriel Gagliardi, Stella Genuit, Maya Theresa Goecke, Leander Gorschlüter, Joe Michele Grab, Lisa-Marie Gries, Piet Wolfgang Grote, Louis Günther, Tim Eric Frank Haberstroh, Lilian Häufler, Timo Hinzmann, Vincent Henry Holländer, Maja Rosa Höller, Jana Holtey, Paul-Luca Huckenbeck, Maximilian Isfort, Noreen Ishaq, Leticia Selin Isik, Nazmije Isufi,Lina Johann, Liv Kämper, Moritz Kamrath, Theo Elias Karafillidis, Nikolas Hendrik Keil, Greta Kindel, Alicia Kissing, Katy Lynn Klemp, Robert Karl Klossowski, Mabrouka Koubaa, Sina Maria Kozubek, Philipp Christopher Kubitzky, Jan Kuczera, Leander Kürten, Irem Kutlu, Hervé Luitaud, Lia Salome Mattausch, Klara Maurer, Till Rainer Mebus, Lea Katharina Meier, Lennart Bjarne Meißner, Lotta Mittelmann, Benedikt Christian Morguet, Yaren Moustafa, Afaf Moustafa, Niklas Mrosek, Aynisa Müller, Justus Nicolay, Mia Niehaus, Dana Pavic, Dario Perkovic, Mia Plavcic, Lennart Püls, Mia Quicker, Finja Rafflenbeul, Leah Rahm, Giada Alessia Reese, Erik Reimers, Emma Richter, Leonard Roffka, Julius Rönfeldt, Matilda Marie Schmidt, Lara Schoger, Nick Jason Schönfeld, Pauline Jeanette Schönfels, Philipp Seip, Ferdinand Springorum, Felix Stutzenberger, Zahraa Taoube, Marc Wiedemann, Anna Wiedersprecher.

Die Entlassfeier der Abiturientia 2023 des Märkischen Gymnasiums Schwelm fand in der Schwelmer Christuskirche statt und begann mit einem ökumenischen Gottesdienst. 

Schüler gestalten naturnahe „Wolfsbecke“

Schwelm Der Verschönerungsverein Schwelm bedankt sich bei Alexander Schäfer und Schulleiterin Katharina Vogt vom Märkischen Gymnasium Schwelm, sowie bei Herrn Offermann vom Wupperverband, besonders aber bei den Schülerinnen und Schülern der AG „Schwelm forstet auf“ für die erfolgreiche naturnahe Gestaltung der „Wolfsbecke“. Es wurden aus Bruchholz Schutzhecken errichtet, die das neue Laichbecken schützen, sodass neben dem Flusslauf Wolfsbecke im Bereich, der den Schwelmern als Teich zwischen „Wildpark“ und „Waldlust“ bekannt ist, ein neuer Wild-Lebensraum erschaffen wurde. Es war beeindruckend mit welchem Engagement sich die Schüler ganz praktisch für den Erhalt der Natur einsetzen, sodass wir gerne Material und festes Schuhwerk über Spenden finanziert haben“, sagte Ralf Stoffels als Vorsitzender des Verschönerungsvereins vor Ort bei Abnahme des Projektergebnisses.

(Quelle: WR, 13. Juni 2023)

Verjüngungskur: Frischer Wind weht durch die Erfurt-Stiftung

Die Verdienste, die Ehrenbürger Wilhelm Erfurt für seine Heimatstadt Schwelm geleistet hat, sind kaum aufzuzählen. Ganz weit vorn in der langen Liste steht aber mit absoluter Sicherheit seine Stiftung. […] Die Wilhelm-Erfurt-Stiftung hat so viel für die Kulturlandschaft und den Umweltschutz in der Stadt Schwelm geleistet, wie niemand anderes. Doch der Chef und Namensgeber tritt […] nun ins zweite Glied. Seiner Enkelin Felicitas Erfurt-Gordon fällt dabei die Aufgabe zu, die gute Sache nicht nur fortzuführen, sondern in die Gegenwart zu bringen. […]

Damals wie heute standen zwei Dinge im Fokus: „Kultur und Umwelt lagen und liegen mir am Herzen. Wir waren vor allem mit dem Umweltschutz in den 90ern unserer Zeit voraus“, sagt Wilhelm Erfurt. Eine Passion, die er an seine Enkelin weitergegeben hat. […] Auch ihr Herz schlägt für den Umweltschutz: „Ich bin sehr naturverbunden und wir sehen uns mit der Firma Erfurt in der Pflicht, alles dafür zu tun, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Wir werden beispielsweise unsere Emissionen bis 2035 halbieren.“ In Schwelm ist sie tief verwurzelt, hat hier ihr Abitur am Märkischen Gymnasium gemacht, sieht sich über die Stiftung als Sprachrohr der jungen Generation.

Ihr Opa […] setzt hundertprozentiges Vertrauen in seine Enkelin und die restlichen Mitglieder im Vorstand und Stiftungsbeirat. „Das ist schon eine dolle Truppe, die dazu im Stande ist, noch sehr viel zu leisten“, sagt er beim ersten Pressegespräch der Stiftung seit vielen Jahren und begrüßt gleichzeitig noch eine zweite Nachwuchskraft in den Reihen der Erfahrenen: 

Alexander Schäfer, Lehrer für Biologie, Chemie und Geografie am Märkischen Gymnasium in Schwelm. 

Er ist ein bisschen durch Zufall plötzlich mittendrin, gleichzeitig aber aus Überzeugung und mit Leidenschaft. Er brauchte seinerzeit für ein Umweltprojekte am Gymnasium finanzielle Unterstützung. Über Michael Treimer, seit vielen Jahren vor allem für die Umweltthemen in der Erfurt-Stiftung zuständig, kam der Kontakt zustande. Beide Seiten fanden sich bald so sympathisch, dass sie die Zusammenarbeit intensivieren wollten. „Ich kümmere mich um alles, was mit Umwelt, Natur und Naturschutz zu tun hat“, sagt der Neuling in den Reihen der Erfurt-Stiftung, der perfekt in die Gruppe passt.

Die alten Häsinnen und Hasen haben die beiden Nachwuchskräfte nicht nur integriert, sondern akzeptiert. Ihr Wort hat das gleiche Gewicht, wie die Meinungen von Vorstand und Stiftungssprecher Lothar Feldmann, seiner Stellvertreterin Cornelia Eggert, Beiratsvorsitzender Heike Rudolph, ihrem Stellvertreter Michael Treimer, Gabriele Weidner und Anne Peter. Sie und einige andere sind seit fast 30 Jahren dafür verantwortlich, dass das kulturelle Leben und Schwelm sowie der Umweltschutz ein neues Niveau erreicht haben und gleichzeitig niemand ausschließen.

Aktuell befassen sich die Verantwortlichen unter anderem mit der historischen Bibliothek im Haus Martfeld, mit der wertvollen Sammlung Zimmermann, die sich aus seltenen Fossilien zusammensetzt, einem Stadtführer, die Finanzierung der mobilen Waldschule, Reinigungstage, Umweltbildung an den Schulen, Register und Kartierungen, Waldjugendspiele, Restaurierung von Büchern, Konzerte und musikalische Integrationsprojekte. Die Liste ließe sich beliebig fortführen ohne den Blick zu weit zurückwenden zu müssen. Nach vorn gerichtet steht fest: Viele weitere Projekte mit dem Fokus auf junge Leute, deren Bedürfnisse und Herangehensweisen werden durch den Generationenwechsel in der Wilhelm-Erfurt-Stiftung bald dazukommen.

Autor: Stefan Scherer

(Quelle: WR, 22. Juni 2023, leicht gekürzt)

Spannender Abschluss des ersten Französisch-Lernjahres

Am vergangenen Freitag trafen sich die beiden Französischkurse der Stufe 7 zu einem spannenden Finale: der beste Vorleser/die beste Vorleserin sollte gekürt werden. Bereits Anfang des Monats hatten die Schüler*innen der beiden Sprachanfängerkurse französische Kurzgeschichten im Unterricht bearbeitet und die Förderung der Lesekompetenz ganz klar in den Fokus gerückt. In einem kursinternen Lesewettbewerb wurden hier aus den vielen Freiwilligen bereits die je zwei besten Vorleser*innen gewählt. 

Zwei Wochen später nun sahen sich Elena Hohagen, Dorian Schäfer, Malva Stuhl und Aela Vila mit ihrer ersten französischen Kurzgeschichtensammlung konfrontiert, aus der sie eine Geschichte für den Wettbewerb einübten – von kleinen Mädchen die sich schicke Schmuckstücke aus ihrer Barbie-Sammlung bastelten über Jungs, die selbst ein Mousse au chocolat mit Ketchup noch lecker finden: die Jury aus dem Grundkurs Französisch Q1 und auch das Publikum staunten nicht schlecht, als die vier Finalist*innen ihre Geschichten in der Aula vortrugen.

Obwohl alle vier Schüler*innen mit ihrer Vortragsweise und Lesekompetenz überzeugen konnten, erklärte die Jury am Ende Dorian Schäfer zum Sieger des „Mini Prix des Lycéens allemands“, da er die Geschichte auch emotional so überzeugend vortrug, dass selbst der letzte Zuschauer den Eindruck hatte, die Geschichte spiele sich vor seinen Augen ab.

Félicitations an alle vier Finalist*innen für diese großartige Leistung!

Musik – eine Sprache, die Völker verbindet

Das Schulorchester des Märkischen Gymnasiums gastierte zum Jubiläum der Städtepartnerschaft in Frankreich und spielte am 13. Mai mit zwei weiteren Jugendorchestern der Partnergemeinde Saint-Germain-en-Laye/Fourqueux ein gemeinsames Konzert. 

Am 12. Mai machten sich 38 Schülerinnen und Schüler des MGS-Schulorchesters zusammen mit sieben begleitenden Lehrern und Eltern über ein langes Wochenende auf den Weg nach Frankreich. Die Schwelmer kamen einer Einladung nach, die der Partnerschaftsverein von Fourqueux ein halbes Jahr zuvor ausgesprochen hatte, um das 60-jährige Jubiläum der Partnerschaft auch kulturell mit einem gemeinsamen Konzert in der Kirche St.-Léger zu feiern. 

Nathalie Jeammot, die Leiterin der französischen Musikschulen vor Ort und Ideengeberin des völkerübergreifenden Konzertes, begrüßte sichtlich gerührt die jungen Musiker mit den Worten: „Von diesem Tag habe ich lange geträumt.“ 

Für das Konzert hatten die Schwelmer ein ambitioniertes Repertoire eingeübt: Neben dem Prélude aus dem „Te Deum“ von Charpentier – hierzulande besser bekannt als die „Eurovisionsmelodie“ – als Hommage an die französischen Gastgeber standen Klassiker wie Griegs „Peer-Gynt-Suite“, die Filmmusik aus „Harry Potter“ sowie die Film- und Musicalmusik „Rocky“ auf dem Programm. Den Höhepunkt des Konzertes bildete die Europa-Hymne, Beethovens „Ode an die Freude“, die von allen beteiligten Musikern gemeinsam gespielt und vom Publikum zweisprachig mitgesungen wurde. Zu diesem Zweck hatten die französischen und deutschen Orchesterleiter eigens ein Arrangement geschrieben. Mit stehenden Ovationen und Bravo-Rufen wurden die Musiker anschließend vom Publikum gefeiert.

Im Nachgang lobte Bürgermeister Stephan Langhard die Schwelmer Schüler und bezeichnete sie als „hervorragende Botschafter unserer Stadt“. Ohne seinen persönlichen Einsatz und die großzügige und unkomplizierte Unterstützung der Stadt Schwelm sowie des Club Schwelm-Fourqueux e.V. wäre das Projekt allein aus finanziellen Gründen nicht möglich gewesen.

Die Hauptorganisatorin des gemeinsamen Konzertes sowie der Unterbringung und Verpflegung der Schwelmer Schüler war die deutschstämmige Geigenbauerin Katharina Azra vom französischen Freundschaftsverein Fourqueux-Schwelm. Sie dankte auch besonders dafür, „dieses tolle Projekt auf der Schwelmer Seite sofort aufgenommen und durchgezogen zu haben“ trotz aller erwartbaren organisatorischen Mühen. Die zweite deutsche Partnerstadt, Aschaffenburg, hatte es nicht mehr geschafft, ein Musikensemble zu organisieren, so dass die Schwelmer die einzigen deutschen Vertreter bei dem Freundschaftskonzert waren.

Neben der Probenarbeit und den Konzerten hatten die Schüler aber auch Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen. Den wesentlichen Beitrag dazu leistete die Unterbringung in Gastfamilien. Aber auch zwei Besuche des nahegelegenen Paris, eine Besichtigung in Frau Azras Geigenbauwerkstatt und der Europa-Markt am Samstagmorgen hinterließen viele bleibende Eindrücke. 

Als Fazit zieht Orchesterleiter Henrik Weiß: „Diese Fahrt war ein großartiges Geschenk für meine Schüler. Ich bin zutiefst dankbar für die herzliche Aufnahme durch unsere französischen Freunde und für die Unterstützung aller Beteiligten. Ich bin stolz auf meine Musiker, dass sie die Abenteuerlust, Spontaneität und Neugier aufgebracht haben und am Ende so souverän gespielt haben. Unabhängig von unseren Französischkenntnissen ist Musik eine Sprache, die man eben überall versteht.“