„Wie reagieren die Angeklagten? Und ihre Angehörigen?“

„Welche Motivation haben Sie, diese schwierigen Prozesse zu führen?“

„Gibt es Anfeindungen?“

Rund 20 Schüler*innen des Märkischen Gymnasiums erlebten am  Donnerstagnachmittag eine Veranstaltung der besonderen Art: Der Leiter der Staatsanwalt Dortmund, Herr Oberstaatsanwalt Volker Schmerfeld-Tophof, und der Oberstaatsanwalt der Zentralstelle zur Verfolgung Nationalsozialistischer Massenverbrecher des Landes NRW, Herr Andreas Brendel, waren nach Schwelm gekommen, um von ihrer interessanten Arbeit zu berichten.

Oberstaatsanwalt Schmerfeld-Tophof, einst selbst Schüler am MGS, war  auf die Sophie-Scholl-Ausstellung der Stolperstein-AG unserer Schule aufmerksam geworden und hatte diesen einzigartigen Interviewtermin möglich gemacht. Oberstaatsanwalt Brendel erzählte von der Arbeit der Zentralstelle, vom Umgang mit Zeitzeugenaussagen, der oftmals schwierigen Beweisführung und auch von den unterschiedlichen Reaktionen der Täter*innen bei Bekanntwerden der Vorwürfe. Die Zentralstelle selbst war bereits international bei der Aufklärung nationalsozialistischer Massenverbrechen tätig, so zum Beispiel im berühmten Ort Oradour-sur-Glane in Frankreich, wo im Sommer 1944 ein ganzes Dorf von einer Einheit der Waffen-SS ermordet worden war. Ihm sei es wichtig, die Täter*innen anzuklagen und somit auch den Opfern eine Stimme zu geben, erklärte Brendel. Oberstaatsanwalt Schmerfeld-Tophof verwies in diesem Zusammenhang auch auf die oftmals schwierige Aufarbeitungsgeschichte der NS-Massenverbrechen in der Bundesrepublik, die jedoch unerlässlich sei, um Geschichtsbewusstsein zu festigen und Demokratie zu stärken. 

Die anwesenden Schüler*innen, die sich aus Teilnehmer*innen der Stolperstein-AG und der  Exkursionsgruppe zur Gedenkstätte Buchenwald zusammensetzten, nutzten die Möglichkeit, um zahlreiche Nachfragen zu stellen, etwa zu Prozessführung, Beweismittelerhebung und Recherche, aber auch zur Psychologie der Täter*innen, Anfeindungen aus der rechten Szene und Perspektiven der Zentralstelle.

Schlussendlich war es ein sehr gelungener, informativer Nachmittag mit einem Einblick in ein in der Schule eher weniger thematisiertes Berufsfeld, wofür wir uns recht herzlich bei Andreas Brendel und Volker Schmerfeld-Tophof bedanken möchten!

Die Stolperstein-AG des MGS

Ich packe meinen Koffer und nehme mit … eine weiße Rose!

Schüler*innen des 9. Jahrgangs gestalteten Museumskoffer zum Thema „Menschen in der Nachfolge Jesu“

Das bringt doch nichts, die machen ja doch, was sie wollen…

Das überlasse ich lieber anderen, die das besser können…

Was habe ich denn davon, doch nur Probleme und mehr Arbeit…

Warum sollte ich mich einsetzen, das ändert ja doch nichts…

Die nehmen mich doch sowieso nicht ernst, sondern werden mich nur auslachen…

Dass man sich von solchen Gedanken und Befürchtungen nicht leiten und lähmen lassen sollte, zeigen die Biographien der Menschen, die sich für ein gerechtes, solidarisches und friedliches Miteinander einsetzen.

Die Schüler*innen des katholischen Religionskurses der Stufe 9 haben sich im Rahmen der Unterrichtsreihe „Menschen in der Nachfolge Jesu“ intensiv mit dem Leben und Handeln ausgewählter Menschen unterschiedlicher Epochen beschäftigt, die aus christlicher Motivation gegen die Missstände ihrer Zeit angegangen sind. 

Entstanden sind sieben Koffer zu ganz unterschiedlichen Menschen, die im Sinne der Nachfolge Jesu gehandelt haben, trotz möglicher negativer Konsequenzen.

Die Schüler*innen haben Kurzbiographien verfasst, Tagebucheinträge nachempfunden und fiktive Briefe geschrieben. Die ausgewählten Gegenstände sowie gebastelte Objekte sollen vermitteln, erzählen und darauf hinweisen, was die Nachfolgechristen und ihr Einsatz für andere ausmacht.

Präparation von Schweineherzen – Ein Erlebnisbericht

In der EF behandeln wir in unseren Bio Kursen gerade das Thema „Stoffwechsel“, wobei das Herz natürlich eine zentrale Rolle im Stofftransport einnimmt. Daher bekamen wir am 19.05.2022 die besondere Möglichkeit in der Schule Schweineherzen zu sezieren.

Zuerst wurden wir natürlich mit Handschuhen, Masken und den nötigen Geräten ausgestattet. Dazu bekamen wir eine Anleitung und ein Video, um einen ersten Einblick zu gewinnen. Dann konnte es auch schon losgehen und uns wurden in kleinen Gruppen jeweils ein Herz übergeben.

Es war wirklich aufregend ein echtes Organ in der Hand zu halten, dazu bekommt man nicht oft die Gelegenheit. Wir fingen an das verbleibende Blut abzuwaschen und konnten uns nun einen besseren Überblick verschaffen. Wir erkannten sofort die verschiedenen Venen und Arterien, die jeweils in die rechte oder linke Herzkammer führten. Das überprüften wir dann auch, indem wir
vorsichtig einen Glasstab in die Gefäße einführten und spürten, wo sie entlangliefen. 

Daraufhin lernten wir, wie der Herzschlag nachgeahmt werden konnte. Dazu befüllten wir den rechten Ventrikel (Herzkammer) mit Wasser und veranschaulichten das Pumpen mit leichtem Druck aus unseren Fingern. Dadurch ist zu beobachten, wie das Wasser aus der Lungenarterie wieder herausgepumpt wird und sich die Segelklappen öffnen und wieder schließen. Es war interessant mitanzusehen, was unser Herz jeden Tag macht und wie genau das Ganze aussieht. 

Als nächstes begannen wir dann das Herz an den Seiten aufzuschneiden und uns das Innenleben besser anzuschauen. Erst zögerten wir ein bisschen, aber man gewöhnte sich schnell an das Verfahren. Wir öffneten das Herz und waren fasziniert, wie alles von Innen aussah. Wir identifizierten schnell alle Bestandteile und verglichen sie mit denen auf unseren Arbeitsblättern. Im Anschluss besprachen wir die Ergebnisse und klärten noch offene Fragen.

Es war ein spannendes Erlebnis, sich selbst einen Einblick in die Funktionsweise unseres Körpers zu verschaffen. Wir hatten viel Spaß an dieser einmaligen Gelegenheit und konnten durch die praktische Erfahrung sehr viel lernen. Das werden wir so schnell nicht wieder vergessen!

Geschrieben von Sophie Schmitz (Bio Gk EF) 

Pausenaktion am MGS

Eine Woche lang stellte sich das Jugendzentrum der Stadt Schwelm mit einem Spielstand in den beiden großen Pausen auf dem Schulhof des MGS vor. Im Vordergrund der Aktion standen Abwechslung, Spaß und Bewegung. Der Andrang war groß und die Resonanz so positiv, dass direkt über eine Fortsetzung und Etablierung dieser Aktion gemeinsam mit dem Jugendamt nachgedacht wurde. Die Pausenaktion könnte zum Beispiel jedes Halbjahr für zwei Tage stattfinden. „Es war toll, die Kinder und Jugendlichen so unbeschwert und fröhlich zu erleben!“ freute sich Maria Urban, die Schulsozialarbeiterin am MGS.

Die Schüler*innen erhielten Informationen über die Aufgaben und zahlreichen Freizeitangebote des Jugendzentrums und wurden zur Teilnahme an einer Umfrage zum Jugendsportpark aufgerufen. Die Beteiligung an der Umfrage https://jugend-schwelm.de

ist auch weiterhin möglich. Es geht um die Gestaltung von Treff- und Aufenthaltspunkten für Jugendliche in Schwelm, an denen sich diese aktiv sportlich betätigen können. Ein Jugendsportplatz soll am Bahnhof entstehen und eine weitere Planung gibt es für den Sportplatz auf der Wilhelmshöhe. Verschiedene Sportarten sollen dort betrieben werden. Dabei handelt es sich neben traditionellen Sportarten auch um Trendsportarten, die gerade „in“ sind. Gefragt wird nach Ideen und Vorlieben der Jugendlichen.

Janna Däumer gewinnt Wettbewerb

Toller Erfolg für eine Schwelmer Schülerin: Janna Däumer (6d) vom Märkischen Gymnasium Schwelm gewinnt den ersten Preis in ihrer Altersgruppe sowie den Sonderpreis der Jury beim kreisweiten Schülerschreibwettbewerb 2021 des Heimatvereins Hattingen.

Janna Däumer kann sich freuen: Ihr Märchen „Die verwunschene Kette“, geschrieben anlässlich des kreisweiten Schülerschreibwettbewerbs 2021 des Heimatvereins Hattingen, hat als einziger Schwelmer Beitrag Eingang in die entsprechende Publikation zum Thema „Ein Tag im Leben von Wilhelm Elling“ (Hattinger Kaufmann des 17. Jahrhunderts) gefunden, die nun auch im Buchhandel erhältlich ist.

Janna Däumer belegte nicht nur den ersten Platz in ihrer Altersgruppe, sondern gewann zusätzlich den Sonderpreis der Jury, insgesamt darf sie sich somit über eine Summe von 250 Euro freuen.

Es gratulieren ihr ganz herzlich Christoph Rauer, ihr Deutschlehrer, sowie die gesamte Klasse 6d.          

Arbeiten für den Klimaschutz

Von Dr. Anja Pielorz

Der Klimawandel ist in aller Munde. Themen wie Nachhaltigkeit, Artenvielfalt, Müllvermeidung, Energiesparen, aber auch der Erhalt unserer Wälder nehmen großen Raum ein. Das Konzept „Schwelm forstet auf“ am Märkischen Gymnasium in Schwelm wurde von Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses Biologie-Chemie in der Jahrgangsstufe 8 entwickelt. Das Besondere: es entwickelt sich vom Schulgelände aus über die gesamte Kommune. Mehr als 20 Großbäume und 5000 Stauden wurden im Stadtgebiet bereits gepflanzt – viele von ihnen in privaten Gärten. Schüler und Schülerinnen greifen gemeinsam mit Unterstützern zu Spaten und Harken – Arbeiten für den Klimaschutz. 

Das Projekt unter der Leitung von Lehrer Alexander Schäfer (34) startete 2020 und setzt sich aus vier verschiedenen Säulen zusammen: Die erste Säule ist das Pflanzen von klimaresistenten Bäumen auf dem Schulgelände, in der Innenstadt, in Privatgärten und auf Firmengeländen der Region. Sie kommen mit großer Hitze, Trockenheit oder Schädlingen besser zurecht als der bisherige Baumbestand. Experten wissen, dass beispielsweise die Buche mit der Klimaveränderung große Probleme hat. Förster im Ennepe-Ruhr-Kraus haben daher die Befürchtung, dass die großen Buchenwälder bald der Vergangenheit angehören könnten. Die zweite Säule des Projektes ist das insektenfreundliche Aufforsten von Privatgärten. Hier hat sich die Schülerschaft des Gymnasiums auch eine beratende Funktion auf die Fahnen geschrieben. „Wir greifen aber auch zu Spaten und Harke und bepflanzen private Gärten. Und wenn es sein muss, dann werden 15.000 Tonnen Sand auch schon einmal mit vielen helfenden Händen verteilt. Die Spende für unsere Arbeit fließt dann selbstverständlich in das Projekt“, erklärt Alexander Schäfer. Dem Lehrer ist wichtig: „Alle Schüler arbeiten freiwillig. Im Moment sind das rund dreißig Aktive durch Kurse und Arbeitsgemeinschaft. Ich finde es wichtig, nicht nur aus Büchern zu lernen, sondern das Wissen auch praktisch umzusetzen. Die Motivation der Schüler ist groß. Sie erleben neben der Wertschätzung vieler Unterstützer praktische Konsequenzen. Sie sind selbst Teil von etwas Großem geworden und rufen immer mehr Menschen in ihrer direkten Umgebung dazu auf, dabei zu sein.“ Das Projekt „Mein Regenwald“ stellt die dritte Säule des Projektes dar. Hier geht es um Spendengelder, die direkt in diese Idee fließen sollen. „Mein Regenwald“ ist eines der größten privaten Naturschutzgebiete Perus. Die Erfolgsgeschichte der Rettung das Amazonasurwalds beruht auf dem Engagement einiger Regenwaldretter aus Peru und Waldpaten aus ganz Deutschland. Und schließlich wollen die Schüler und Schülerinnen als vierte Säule informieren und tun dies beispielsweise über die social media-Kanäle und die Homepage. 

e sind beim Projekt dabei. Bürgermeister Stephan Langhard (2.v.l. stehend) machte sich persönlich ein Bild von den Arbeiten. Foto: Pielorz

„Die Keimzelle des Projektes stellen der Schulgarten und das Schulgelände der Schule dar. Der Schulgarten hat seinen Schwerpunkt auf Nutzpflanzen, das Schulgelände soll als Musterbeispiel für Klimabäume im urbanen Raum dienen. Eine gute Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern soll diese Basis weiter stärken“, so Schäfer. Unterstützt wird das Projekt durch den Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e.V., Garten- und Landschaftsbau Voigt, Schüttflix Schüttgüter, die Baumschule Ley, OBI Schwelm, den ehemaligen Schüler Daniel Wegemann und die technischen Betriebe der Stadt Schwelm. „Sie helfen aktiv bei den Arbeiten mit oder beim Material.“ 2020 gewann das Projekt übrigens auch die AVU-Krone mit einer Siegerprämie von 3000 Euro.

Bürgermeister Stephan Langhard lässt sich von Garten- und Landschaftsbauern die Pflanzen erklären. Foto: Pielorz

Selbstverständlich verfolgt der Schwelmer Bürgermeister Stephan Langhard (parteilos) das Projekt. „Ich freue mich sehr, in meiner Stadt als Bürger und als Bürgermeister ein solches Projekt zu haben. Ich finde das Engagement der Schüler und Schülerinnen toll. Es zeigt einfach, wie viele junge Menschen sich Gedanken um eine lebenswerte Zukunft machen. Das aufgebaute Netzwerk mit den außerschulischen Partnern ist beeindruckend. So stelle ich mir eine aktive Schule vor. Es macht Mut, diese Arbeit zu sehen“, sagt Stephan Langhard beim Termin vor Ort. Er schaut sich an, was die Schüler und Schülerinnen bei der Umgestaltung des Grünen Klassenzimmers auf ihrem Schulhof tun. Die Sitzsteine werden neu ausgerichtet, ein Insektenhotel mit Natursteinmauer errichtet, Staudenbeete angelegt, eine Hainbuchenhecke und ein Amberbaum werden gepflanzt. Klassische Biologie trifft hier auf praktische Umsetzung. Die Technik kommt übrigens nicht zu kurz. „Wir arbeiten oft digital. Ich schicke zum Beispiel die Pflanzpläne digital in die Gruppe. Zur Verbreitung der Idee bedienen wir uns der digitalen Medien. Und wir sammeln natürlich weiter Spenden. Wir brauchen noch mehr Spaten und Harken und natürlich das Geld, um Material und Bäume kaufen zu können“, erklärt Alexander Schäfer. 

Weitere Infos gibt es auf der Homepage www.mgs-schwelm.de/projekte/schwelm-forstet-auf/ oder auf Instagram unter schwelm.forstet.auf. 

Wer die Idee unterstützen will oder seinen eigenen Garten klima- und insektenfreundlich umgestalten will, kann Kontakt zu Alexander Schäfer aufnehmen unter sc@mgs-mail.de

Lina, Zara und Inga arbeiten beim Projekt mit. Foto: Pielorz

Text: Dr. Anja Pielorz

Nachwuchs für den Schulsanitätsdienst

Vom 25. bis zum 27. März haben insgesamt elf Schüler*innen unserer Schule die Ausbildung zur/zum Schulsanitäter*in absolviert! Damit stehen den Jugendlichen nun die Türen zum Schulsanitätsdienst offen, bei dem sie sich sowohl in den Pausen, aber auch in der Unterrichtszeit um die großen und kleinen gesundheitlichen Anliegen der Schulgemeinschaft kümmern. Zudem bietet ihnen die Ausbildung natürlich auch Handlungssicherheit für Zwischenfälle im privaten Umfeld.

Ein großer Dank gilt den Johannitern im Regionalverband Ruhr-Lippe, die diese Ausbildung ermöglicht haben und den Schulsanitätsdienst auch darüber hinaus tatkräftig unterstützen.

Text: Natalie Lützler

Einsatz für Wahrheit und Redlichkeit: Bürgermeister dankt AG Lokalgeschichte/Stolpersteine des Märkischen Gymnasiums für wichtige Ausstellung „Sophie Scholl – ein wahres Vorbild in unserer Zeit“

„Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinandersetzen“, steht für Bürgermeister Stephan Langhard fest. Denn ihn erschrecke, dass es trotz einer Fülle von Informationen über diese schlimme Zeit heute – noch oder wieder – viel Unkenntnis gäbe oder und ein nicht ungefährliches Halbwissen. 

Neben der zum Unterrichtsstoff gehörenden Befassung mit der Nazi-Zeit arbeitet am Märkischen Gymnasium Schwelm die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine seit vielen Jahren aktiv dem Vergessen entgegen. Mit ihren Recherchen, Aktionen und Veranstaltungen erinnert sie an frühere jüdische Bürger/innen in Schwelm, von denen viele dem Holocaust zum Opfer fielen, und setzt sich dezidiert mit dem deutschen Terrorregime der Jahre 1933-45 und seinen Folgen auseinander.

Besonders wachsam reagierten die jungen Gymnasiast/innen im vergangenen Herbst, als eine Frau namens Jana aus Kassel bei einer Querdenker-Demo in Hannover äußerte, ihrer Meinung nach sei sie die Sophie Scholl des 21. Jahrhunderts, da sie seit Monaten im Widerstand aktiv sei. Diese Aktion löste in der AG in Schwelm heftige Diskussionen aus. Die Schüler/innen spürten sofort das Unstatthafte dieses Vergleichs einer Demo-Rednerin mit Sophie Scholl, die um den Preis des eigenen Lebens zum Widerstand gegen das mörderische Nazi-Regime aufrief.

Der Aufklärung verpflichtet, erarbeiteten die AG-Mitglieder in der Folge eine Ausstellung, die zeigt, wie wichtig der Widerstand der, Weißen Rose‘ war und wie sich deren Arbeit deutlich vom oppositionellen Querdenker-„Widerstand‘ abgrenzt.

Nach einer ersten Präsentation im Schwelmer Amtsgericht am 9. November 2021 wird die Ausstellung „Sophie Scholl – ein wahres Vorbild in unserer Zeit“ derzeit im Atrium des Märkischen Gymnasiums gezeigt, wo Bürgermeister Stephan Langhard sie besuchte und sich über die in der Tat bemerkenswerte Präsentation mit Schulleiterin Katharina Vogt und Gabriele Czarnetzki austauschte, die zusammen mit Anke Buetz die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine leitet. 

Im Beisein von Schulleiterin Katharina Vogt und Gabriele Czarnetzki, die zusammen mit Anke Buetz die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine leitet, informierte sich Bürgermeister Stephan Langhard über die Ausstellung „Sophie Scholl – ein wahres Vorbild in unserer Zeit“, die im Atrium des Märkischen Gymnasiums zu sehen ist. Für das Stadtoberhaupt beweist die Schüler/innen-AG damit einmal mehr, „wie deutlich sie Geschichte aufarbeitet und dass sie auch in einer Zeit der dreisten Fake News und Geschichtsverdrehungen genau hinhört und sich nur an Fakten orientiert.“ Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

Das Erinnern an Sophie Scholl ist für den Bürgermeister auch wichtig, „weil es aufzeigt, dass es neben ungezählten Täter/innen und Mitläufer/innen doch auch immer wieder Menschen gegeben hat, die sich auch bei Lebensgefahr dem Terror nicht gebeugt haben“.

Stephan Langhard würdigte die geistige Wachheit der AG-Schüler/innen, die auch in einer Zeit der dreisten Fake News und Geschichtsverdrehungen genau hinhören und sich nur an Fakten orientieren. Das zeuge vom unbedingten Willen zur Wahrheit und Redlichkeit. Das Stadtoberhaupt: „Mit dieser Ausstellung beweist die Stolpersteingruppe einmal mehr, wie deutlich sie Geschichte aufarbeitet. Die Präsentation unterstreicht, dass Sophie Scholl und ihre Mitstreiter keine Randnotiz der Geschichte wurden, sondern bis heute in unsere Gegenwart hineinwirken und uns mahnen, uns gegen die politisch gewollte Ausgrenzung und hasserfüllte Verfolgung von Menschen zu wehren und anderen zu helfen, die verunglimpft und attackiert werden“. 

Text: Heike Rudolph

Anmerkung: Dass die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine mit ihrer Arbeit nicht nur in Schwelms Stadtgeschichte hineinwirkt, sondern weitere Kreise zieht, zeigt sich auch daran, dass der Leitende Oberstaatsanwalt in Dortmund – Volker Schmerfeld-Tophof, selbst ehemaliger Schüler des Schwelmer Gymnasiums – auf die Ausstellung „Sophie Scholl“ aufmerksam wurde und Kontakt zu Anke Buetz aufgenommen hat. Am Landgericht Dortmund arbeitet die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von NS-Verbrechen.

Dritter Platz geht an das MGS

Team platziert sich bei Planspiel Börse

Das Team „Jäger-der-Aktien“ des Märkischen Gymnasiums Schwelm holte Platz drei beim Planspiel Börse der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel. Das Dreierteam mit Spielgruppenleiter Felix Beland erzielte einen Depotwert in Höhe von 50.913,43 Euro.

Platz eins und zwei gingen diesmal an zwei Schülerteams der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule. Christoph Terkuhlen, Vorstand der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel, erachtet den Lerneffekt des Planspiels Börse im Hinblick auf das wirtschaftliche Verständnis als beachtlich. „Wir gratulieren sowohl den drei Gewinnerteams als auch allen anderen Teilnehmern des Planspiels Börse 2021 aus Schwelm und Sprockhövel. Ein großer Dank gilt den Lehrerinnen und Lehrern, die das Planspiel Börse in den Wirtschaftsunterricht integriert haben.“ Die drei Gewinnerteams dürfen sich über Geldpreise der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel in Höhe von 150 Euro, 100 Euro und 75 Euro freuen.

Über einen weiteren Gutschein des Verbandes in Höhe von 50 Euro kann sich zudem das Team „Joendderrrest“ des Märkischen Gymnasiums Schwelm freuen. Das Team erzielte im Rahmen der Nachhaltigkeitswertung mit 1253,85 Euro den 44. Platz.

Insgesamt nahmen 155 Schülerinnen und Schüler sowie 3 Lehrerteams der Wilhelm-Kraft Gesamtschule in Sprockhövel und des Märkischen Gymnasiums Schwelm bei diesem Spiel teil.

Am 4. Oktober 2022 startet die Jubiläums-Spielrunde. Bereits zum 40. Mal verfolgen dann Schülerinnen und Schüler, Studierende, Azubis und junge Erwachsene ihre Anlagestrategien.

Aufholjagd im Klimaschutz

„Die Zukunft liegt in unserer Hand.“ – Unter diesem Motto setzt sich die Schülerschaft des MGS aktiv für den Klimaschutz ein und verfolgt das Ziel einer bilanziell klimaneutralen Schule. 

Auf dem Weg dorthin hat die Klima-AG im letzten Sommer einen Spendenlauf für alle Klassen und Sportkurse der Oberstufe organisiert, an dem die Schüler*innen sehr engagiert teilnahmen und großen finanziellen Erfolg erzielten. Insgesamt wurde eine Summe von 20.000 € erlaufen. Am vergangenen Donnerstag überreichten die Mitglieder der Klima-AG dem Gründer der Organisation Chance e.V. Jens Bergmann einen riesigen symbolischen Scheck mit dem sensationellen Geldbetrag. Außerdem wurden die besten Läufer*innen und Klassen mit Urkunden geehrt und mit Fairtrade Schokolade beschenkt.

Mit dem erlaufenen Geld unterstützt die Schulgemeinschaft das Projekt „Mein Regenwald“ der Organisation Chance e.V., des ehemaligen Schülers des MGS. Dadurch konnten 333 Hektar Regenwald in Peru vor der Brandrodung und dem Kahlschlag gerettet werden. Dies beinhaltet etwa 265.000 Bäume, mit denen es der Schule möglich ist, die CO2-Emissionen zu kompensieren. Zudem kommt der gespendete Betrag ebenfalls der einheimischen Bevölkerung zu Gute, indem Kleinbauern Techniken vermittelt werden und deren Kinder Unterstützung für die Schulbildung bekommen. So wird ihre Armut verringert und der ökologischen Ungerechtigkeit entgegengewirkt. 

Als Dank für unseren Einsatz wurde das MGS von Jens Bergmann mit dem Titel „Regenwaldschule“ ausgezeichnet. Wir erhielten ein großes Banner mit der Aufschrift: Wir sind Regenwaldschule – Märkisches Gymnasium Schwelm. Es ist uns eine große Ehre, eine so wichtige Aktion zu fördern und einen Teil zur Rettung unserer Zukunft beizutragen. Wir sind stolz darauf, uns seit diesem Tag „Regenwaldschule“ nennen zu dürfen. 

Text: Pia Hammerschmidt und Liv Kämper