ÜBERdasLEBEN

oder meine Geburtstage mit dem Führer

von Beate Albrecht

Ein Stück über Jugendwiderstand, die Gräuel der NS-Zeit und den Wunsch ‚zu Latschen statt zu Marschieren‘ Auf Grundlage von Zeitzeugenberichten erzählt das Stück vom Unrechtssystem des NS-Staates. Gegen Gleichschaltung, Unfreiheit und Ungerechtigkeit gab es Widerstand in unterschiedlichsten Formen. Mit Live-Musik, Schauspiel und Tanz taucht das Stück ein in diese bewegende Zeit, erzählt von Schicksalen, Freundschaft und Feindschaft und verdeutlicht, dass es nötig ist, jeden Tag für Demokratie und Menschlichkeit einzutreten – auch heute noch. 

Inhalt: Zu Hitlers Machtübernahme 1933 ist Anni 9 Jahre. Sie, ihre Freunde und ihre Eltern geraten mehr und mehr in den Strudel der historischen Ereignisse. Einige von ihnen werden Anhänger der NS-Diktatur und marschieren mit, andere versuchen, sich der alles beherrschenden Ideologie zu verweigern oder dem Terror zu entfliehen. Anni schließt sich einer Gruppe von Jugendlichen an, die auf den Drill der Hitlerjugend keine Lust hat. Anfangs noch in Auflehnung gegen die Gleichmacherei, tritt die Gruppe mehr und mehr in den aktiven Widerstand. Als Anni jedoch gefangen genommen wird, entwickelt sich ihr Kampf um ein gerechtes Leben zu einem Kampf ums Überleben.

Das Stück gewann den 1. Preis beim Jugendtheaterfestival TheaTrend 2014 in Hilden.

Philotes – Spiel um Freundschaft

Ein Theaterstück von Beate Albrecht in der Inszenierung des mobilen Theaters „theaterspiel“

Am 24. Oktober 2022 besuchten alle 8ten Klassen des MGS das Theaterstück PHILOTES im Schwelmer Jugendzentrum an der Märkischen Straße. Nach einer herzlichen Begrüßung begann das Spiel mit einer kurzen Erläuterung zur Inszenierung. Die Schüler*innen wurden aufgefordert, sich am Theaterstück aktiv zu beteiligen und während der Aufführung immer wieder Lösungsvorschläge für Konfliktsituationen einzubringen und Ideen für einen verantwortungsvollen Umgang vorzuschlagen. 

Das Stück Philotes handelte von Freundschaft und davon, wie schnell diese durch Mediensucht zerstört werden kann. Benni und Nuri sind beste Freunde, sie lieben das Computerspiel Philotes, es macht ihnen super viel Spaß, neue Level zu erreichen und unentdeckte Welten zu erobern. Doch leider übertreibt Benni es und hat schon bald den Umgang mit diesem Spiel nicht mehr im Griff. Er vernachlässigt seinen besten Freund Nuri und damit auch ein wichtiges Tischtennisturnier. Er verliert sich in den Tiefen seines Computers und auch seine Mutter weiß nicht mehr weiter. Nuri versucht Benni zusammen mit der neuen Mitschülerin Lara zu helfen, doch das ist nicht so einfach. 

Das Theaterstück hat die Schüler*innen zum Lachen, aber auch zum Nachdenken gebracht. Generell kam es sehr positiv an und hat so einige Mitschüler*innen sicherlich wachgerüttelt. 

Sehr hilfreich war zudem die Nachbesprechung, bei der Fragen gestellt werden konnten. Zum Schluss wurden fünf Punkte aufgezählt: Freunde, Familie, Hobbies, Schule und man selbst. Vernachlässigt man diese Punkte im eigenen Leben, sollte man unbedingt seinen Medienkonsum einschränken und überdenken. 

Autorin: Sophie Buchmann, 8d

Fotos: theaterspiel

Neue Vertretungskraft am MGS

 

Mein Name ist Jan Mertner. Ich freue mich, seit Anfang November als Vertretungslehrer zum Kollegium des Märkischen Gymnasiums Schwelm zu gehören. 

Ich unterrichte die Fächer Englisch und Biologie. Diese habe ich an der Universität Duisburg-Essen studiert. Für mich war und ist es immer faszinierend, zu verstehen, wie die uns umgebende Natur und das Leben darin funktioniert. Diese Faszination wurde durch meine Arbeit in der Zoopädagogik noch verstärkt. Dort habe ich auch festgestellt, dass für mich das Teilen dieser Faszination noch schöner ist.

Vor kurzem habe ich das Referendariat erfolgreich abgeschlossen und nun mit 26 Jahren meinen langjährigen Traum erfüllt, Lehrer zu sein. Bereits als Schüler habe ich gemerkt, welchen Einfluss Lehrerinnen und Lehrer auf meine Motivation, Leistungsbereitschaft und den Spaß am Lernen hatten. Deshalb hoffe ich, die Begeisterung für meine Fächer weiterzugeben und Lernende dazu zu motivieren, mehr über ihre Welt wissen zu wollen.

Durch meine frühe Jugendarbeit bei den Pfadfindern habe ich gelernt, wie alle Menschen gut in einer Gemeinschaft zusammenleben können. Diese Erfahrung will ich nutzen, um einen Beitrag für unsere zukünftige Gesellschaft zu leisten. 

Zur Verständigung über Ländergrenzen hinweg ist Englisch heute unerlässlich, aber auch im Beruf und im Urlaub hilft uns Sprache, einander und die Welt besser zu verstehen. 

Wie schon Wilhelm von Humboldt sagte: „Sprache ist der Schlüssel zur Welt.“

8. Schwelmer Citylauf

Nach zwei Jahren Pause aufgrund der Coronapandemie fand der Schwelmer Citylauf endlich wieder statt. Auch in diesem Jahr schickte das Märkische Gymnasium Schwelm viele sportbegeisterte Schüler*innen an den Start. Bei kühlen Temperaturen und zeitweise kräftigen Regenschauern starteten unsere Läufer*innen auf der 1km langen Strecke durch die Schwelmer Innenstadt. Alle schlugen sich tapfer und brachten gute Zeiten ins Ziel. Da lachte auch zwischendurch mal die Sonne. 

Zum ersten Mal trugen unsere Teilnehmer*innen speziell angefertigte blau-weiße Leibchenmit dem Schulnamen auf der Rückenpartie, so dass man sie auf der Strecke gut erkennen konnte.

Wir gratulieren folgenden Schülerinnen zu ihren großartigen Läufen über 1000 Meter: Amelie Barrenstein, Nicole Bock, Mathilda Däumer, Laura Fuchs, Laura Jochems, Daria Klump, Anastasia Kitsikidou, Mathilda Lotz, Charlotte Mäueler, Jula Oesterlein, Sofia Osenberg, Lia Ruthmann und Leni Wellen sowie Paul Däumer, Ben Ebeling, Etkin Gülen, Raphael Hellwig, Ben Krix und Finn Krix, Luca Kulich, Maximilian Schröder. Besonders erwähnenswert sind Lennart Meißner, der in 40:53 Minuten die 10 Kilometer lief und Herr Satalik, der sich ebenfalls auf die lange Distanz im Regen wagte. Auch bei den Staffelläufen und dem Jedermann-Lauf waren Schülerinnen unserer Schule vertreten. Hier liefen sie jedoch für ihre Sportvereine oder privat. Herzliche Glückwünsche an dieser Stelle auch an alle, die nicht offiziell für das MGS gelaufen sind.


Neben den sportlichen Ereignissen wurde auch in diesem Jahr wieder einiges geboten. Es gab zahlreiche attraktive Angebote. Der Kinderschminkstand des Abiturjahrgangs Q2 unseres Gymnasiums fand dabei regen Zulauf. Sieben engagierte Oberstufenschüler*innen boten den ganzen Tag über Kinderschminken gegen eine Spende für die Abiturkasse an.

Klassenfahrt zum Biggesee

Am Montag, den 22.08.2022 starteten wir vor dem Schulgebäude unsere Klassenfahrt zum Biggesee. Alle waren aufgeregt, nach und nach verstauten wir unser Gepäck im Reisebus, dann ging es auch schon los. Wir fuhren nur über Landstraßen ca.90 Min bis zur Jugendherberge in Olpe. 

Dort angekommen gab es eine kurze Einweisung in die Hausordnung und weitere Informationen zur Jugendherberge und den Ausflügen, die wir machen würden. Danach hatten wir kurz Zeit, um uns mit dem Gelände vertraut zu machen und aßen etwas zu Mittag. Anschließend bekamen wir einen Gruppenraum zugeteilt und erhielten unsere Zimmerschlüssel. Wir bezogen unsere Betten und richteten unsere Zimmer her. Die Zimmer waren teilweise recht klein. Bei den Jungs gab es sogar ein Zimmer mit 7 Betten. Leider waren die Zimmer auch nicht so sauber, weshalb sich anfangs viele etwas geekelt haben. Die Mädchen hatten Waschbecken auf den Zimmern, aber die Jungen nicht, weshalb sie sich etwas benachteiligt fühlten. 

Später am Tag machten wir dann eine Wanderung, um die Umgebung kennenzulernen. Dann gab es endlich Abendessen. Es war lecker und hat allen geschmeckt, auch wenn die strengen Mitarbeiter*innen der Jugendherberge nicht wirklich freundlich waren und hin und wieder geschimpft haben, wenn wir z.B. einen Teller falsch abgestellt haben oder nicht ordentlich gefegt wurde. 

Von 19:00-20:00 Uhr bekamen wir unsere Handys und telefonierten mit unseren Familien. Danach gab es noch eine Zeit von 20:00-21:00 Uhr, in der die Pflicht bestand, sich nicht in den Zimmern aufzuhalten. Langsam wurde es Abend und eine leichte Dunkelheit verschlang das Umfeld. Dann begann die Nachtwanderung. Es waren optimale Bedingungen für einen solchen Ausflug: Dunkelheit, warme Luft und die Geräusche der Nacht. Nach einem 5 km-Marsch gingen schließlich alle zu Bett. Die meisten waren so müde, dass sie schnell einschliefen. In einigen Zimmern wurde jedoch noch lange gequatscht. Auf manchen Zimmern wurde die Nacht zum Tage gemacht.

Dienstagmorgen gingen wir in den Speisesaal und nahmen ein ordentliches Frühstück zu uns. Dabei bereiteten wir uns ein Lunchpaket vor. Das Lunchpaket sollte uns als Mittagessen für unterwegs dienen. Nach dem Frühstück wanderten wir zu einem Klettergarten. Dort kletterten wir, fuhren Seilbahn und aßen ein Eis. Wir gingen zurück und machten etwa auf der Hälfte unseres Rückweges bei Extrablatt Halt, um den Blick auf den See und ein kühles Getränk zu genießen. Der restliche Teil unseres Rückweges verlief ebenfalls gut, auch wenn die Beine schon etwas müde waren. 

An der Jugendherberge spielten wir Volleyball oder beschäftigten uns mit Malen, Zeichnen oder Gesellschaftsspielen unter der Überdachung vor der Jugendherberge. Ansonsten verlief der Abend fast genauso wie der vorherige. Wir aßen zu Abend, hatten Handyzeit, spielten draußen, wuschen uns, gingen ins Bett und quatschten bis in den späten Abend hinein.

Die ersten Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne weckten uns am Mittwoch aus unseren Träumen. Schnell zogen wir uns an und liefen zum Speisesaal. Wieder aßen wir etwas und bereiteten uns ein Lunchpaket vor. Wir nahmen unsere Rucksäcke und wanderten los. Nach einer Weile erreichten wir ein Schiff, das uns bis nach Attendorn brachte. Dort lag ein längerer Fußmarsch vor uns und wir erreichten schließlich bei über 30 Grad unser Ziel, die „Atta-Höhle.“ Die feuchte und kühle Luft der Höhle kühlte uns ein wenig ab. Nach einem kurzen Besuch der City von Attendorn traten wir den Rückweg an. Dieses Mal wurden wir an der Atta-Höhle von einer Art Bimmelbahn erwartet, die uns zurück zum Schiff fuhr. Nach unserer Schifffahrt liefen wir zurück bis zur Jugendherberge und bekamen direkt Abendessen. Wir waren alle sehr erschöpft und ein paar Tränen flossen hier und da vor Müdigkeit und Heimweh. Deshalb schafften wir es auch kaum, die Augen aufzuhalten, um noch ein bisschen zu quatschen, sondern schliefen gut und schnell ein. 

Donnerstagmorgen wachten wir auf und spürten alle unsere Knochen. Dennoch gingen wir nach dem Frühstück auf eine nahegelegene Wiese. Dort erwarteten uns mehrere Spielstationen: Hufeisenwerfen, Schubkarrenrennen, „Vier Gewinnt“, Holzscheite werfen und zu guter Letzt Bogenschießen. Diese Stationen absolvierten wir mithilfe unserer Lehrer*innen und einem Mann von der Bogenschießschule. Wir werteten unsere Punkte bei jeder Station aus und stellten die Sieger fest. Den restlichen Tag verbrachten wir auf dem Gelände der Jugendherberge. 

An diesem Abend stand uns eine Art Disco im Gruppenraum bevor. Alle machten sich schick und tanzten zur Musik von der 7a-Playlist. Nach einer Stunde war die Luft im Gemeinschaftsraum zum Schneiden, die Stimmen heiser und die Luft raus. Zum Abschluss spielten wir noch alle zusammen mit Frau Kaik und Herrn Krummeich das Spiel „Werwolf“. Das war super und hat uns allen viel Spaß gemacht.

Freitagmorgen wachten wir auf, packten unsere Koffer, zogen unsere Betten ab und machten unsere Zimmer sauber. Anschließend gab es Frühstück und wir reisten kurze Zeit später ab.

Wir hatten eine tolle und unvergessliche Klassenfahrt, haben viel erlebt, sehr schöne Ausflüge gemacht und uns als Klasse sehr gut verstanden. Das Wetter hat auch perfekt mitgespielt. Wir sind schon gespannt auf unsere nächste Klassenfahrt!

Danke an Frau Kaik und Herrn Krummeich für die guten Ideen und die schöne Zeit.

Bericht von Sophia Hackbarth, Klasse 7a

Eline Bangert und Marc Wiedemann für wissenschaftliche Arbeit geehrt

Besonders gute MINT-Facharbeiten von Schülerinnen und Schülern werden an der Ruhr-Universität Bochum ausgezeichnet. Foto RUB

Zwei Schüler*innen aus Schwelm mit Dr.-Hans-Riegel-Fachpreisen ausgezeichnet. Einfluss von CO2 auf Pflanzenwachstum und E-Ladestruktur sind Themen.

Eline Bangert und Marc Wiedemann aus Schwelm dürfen sich freuen. Sie erhalten einen Preis für ihre besonders gute MINT-Facharbeit. 

Von „experimentellem Nachweis von Koffein in unterschiedlichen Lebensmitteln zur Beurteilung der physiologischen Wirkung bei Kindern“ bis zu der Frage „Inwieweit kann die ketogene Ernährung eine alternative Behandlungsmethode für Epilepsiepatienten sein?“: 

Zum dreizehnten Mal haben die Ruhr-Universität Bochum (RUB) und die Dr.-Hans-Riegel-Stiftung Fachpreise für besonders gute vorwissenschaftliche Arbeiten von Schüler*innen der Region um Bochum und Dortmund verliehen. Zwei der ausgezeichneten Schüler*innen stammen dabei aus Schwelm: Den dritten Platz erreichten vom Märkischen Gymnasium Schwelm Eline Bangert im Fach Biologie mit dem Thema: „Pflanzenwachstum. Welchen Einfluss hat CO2 auf das Wachstum der Pflanzenart Japanischer Rettich und Marc Wiedemann im Fach Geografie mit dem Thema „Ladeinfrastruktur für elektrisch betriebene Pkw“.

Neben den rund 7000 Euro Preisgeldern, ermöglichen die Dr.-Hans- Riegel-Fachpreise den Zugang zu nachhaltigen Förderangeboten in Form von kostenlosen Seminaren und Konferenzen. Die Stiftung des ehemaligen Haribo-Mitinhabers Dr. Hans Riegel engagiert sich insbesondere in der Bildungsförderung – stets mit dem Ziel, junge Menschen bei der Gestaltung ihrer Zukunft zu unterstützen. Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause konnte die Preisverleihung im gewohnt festlichen Rahmen an der Ruhr-Universität Bochum stattfinden. Das Themenspektrum war wie gewohnt beachtlich. Dem Fokus auf MINT-Fächer entsprechend, wurden 74 Schülerarbeiten in den Fächern Biologie, Chemie, Geografie, Informatik, Mathematik und Physik eingereicht. Eine Experten-Jury der RUB bewertete die Arbeiten nach wissenschaftlichen Kriterien, wobei besonders kreative Themenstellungen sowie ein deutlich erkennbarer praktischer Eigenanteil (zum Beispiel in Form von Experimenten) wichtige Einflussgrößen der Prämierung waren.

„Die Teilnahme an der Fachpreisverleihung ist immer wieder ein Erlebnis. Besonders beeindruckend ist aus meiner Sicht wie die Schülerinnen und Schüler ihre MINT-Kenntnisse zum Einsatz bringen, um zu neuen Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu gelangen und wissenschaftliche Methoden hoch versiert einsetzen. Das gibt uns allen Zuversicht“, sagt Prof. Dr. Wilkens, Mitglied im Beirat der Dr.-Hans-Riegel-Stiftung. Die Dr.-Hans-Riegel-Fachpreise sind in jedem Fach dotiert mit jeweils 600 Euro für den ersten Platz, 400 Euro für den zweiten Platz und 200 Euro für den dritten Platz. Zudem erhalten die Schulen der Erstplatzierten einen Sachpreis in Höhe von rund 250 Euro als Anerkennung für die Betreuung der Schülerarbeiten durch die jeweiligen Fachlehrer*innen.

(Quelle: Westfalenpost vom 27.09.2022)

Hallo Mensch, hier spricht dein Klima!

Am Freitag, den 23. September 2022, gingen wieder hunderttausende Menschen in Deutschland und der ganzen Welt auf die Straße. Unter dem Motto #PeopleNotProfit forderte „Fridays For Future“ am diesjährigen Streiktag mit über 275 Streiks und Aktionen in ganz Deutschland die Regierung dazu auf, so schnell wie möglich gerechte Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen, sowie für die Finanzierung der durch die Klimakrise entstandenen Schäden und Verluste im Globalen Süden zu sorgen. 

Auch das MGS beteiligte sich lautstark am Streit. So erschallte kurz vor der 2. Großen Pause über alle Lautsprecher im gesamten Schulgebäude der Song „Hallo Mensch, hier spricht dein Klima“ [Quelle: extra 3; https://www.youtube.com/watch?v=SdJ2doj7j7s] zum Auftakt der Aktionen der Klima AG.

Anschließend wurde an den beiden Projektstationen in der Mensa und im Foyer das Video mit dem Song „I Need To Wake Up“ von Melissa Etheridge abgespielt. Stark motivierte Mitglieder der Klima AG animierten alle Schüler*innen mitzusingen, um dadurch einen hörbaren Beitrag für dem Klimaschutz zu leisten.

Der neue Vorstand des Fördervereins des Märkischen Gymnasiums stellt sich vor

Auf der Jahreshauptversammlung am 14. September 2022 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Den Vorsitz übernimmt mit Frau Christina Priestersbach erstmals eine Frau, Stellvertreter ist Herr Achim Kirchmann. Neben Herrn Marcus Erne als neuem Protokollanten wurde Christian Gerold als Kassierer bestätigt. Frau Vogt ist als Schulleiterin des MGS laut Satzung automatisch im Vorstand. 

(v. l.: Katharina Vogt, Marcus Erne, Christina Priestersbach, Achim Kirchmann, Christian Gerold und der scheidende Vorsitzende Uwe Klossowski)

Hochrangiger Besuch aus Peru am MGS – Schülerschaft erfährt hautnah, wie ihre Spenden an den Verein Chance e.V. zur Rettung des Regenwaldes und zur Verbesserung der Lebenschancen von Kindern eingesetzt werden

Am 14. September füllte sich die Aula des Märkischen Gymnasiums gleich zwei Mal bis an ihre Auslastungsgrenze. In zwei Gruppen lauschten die Schüler*innen der Sekundarstufe I gebannt den emotionalen Vorträgen dreier Nachkommen des im peruanischen Regenwald lebenden Yanesha-Volkes.

Zunächst berichtete Stammesoberhaupt Pablo Hoyos über seinen schwierigen Weg zurück in seine Heimat, den peruanischen Regenwald. Nachdem seine Eltern und Großeltern unter anderem von deutschstämmigen Siedlern, die die Regenwälder zur landwirtschaftlichen Nutzung zerstörten, aus ihrem ursprünglichen Lebensraum vertrieben worden waren, wuchs Pablo als Binnenflüchtling im eigenen Land in bitterer Armut auf. Bereits in der Schule erfuhr er als Teil der indigenen Bevölkerung Diskriminierung und Ausgrenzung. Da seine Eltern den Schulbesuch zudem kaum finanzieren konnten, entschloss sich Pablo mit gerade einmal elf Jahren, seine Heimat zu verlassen. Dadurch konnte er seine Lage jedoch nicht verbessern. Hoyos erzählte den sichtlich ergriffenen Schüler*innen und Lehrer*innen von Sklavenarbeit in der peruanischen Hauptstadt Lima, Misshandlungen während des Militärdienstes und Verfolgung und Bedrohung nach seiner Rückkehr in die Yanesha-Gebiete. „Es wurde einfach immer schlimmer“, resümiert Hoyos seinen Leidensweg. Dass es den Yanesha heute besser geht, und auch der 1960 geborene Pablo Hoyos positiv in die Zukunft seiner Kinder und Enkelkinder blickt, liegt nicht zuletzt am Engagement von Jens Bergmann. Sein Verein Chance e.V. bietet der indigenen Bevölkerung Hilfe zur Selbsthilfe, indem er Kindern den Schulbesuch ermöglicht und die Erwachsenen darin ausbildet, ihre Rechte gegenüber dem peruanischen Staat durchzusetzen.

Weiterführend berichtete Estela Jimenez von ihren Erfahrungen als erste zur Dorfchefin gewählten Yanesha-Frau. Gerade durch die in ihre Amtszeit fallende Corona-Pandemie erlebte Jimenez ihre Aufgabe als sehr herausfordernd. Die Yanesha seien noch nicht daran gewöhnt, dass auch Frauen Führungsaufgaben übernehmen, erklärte sie dem äußerst interessierten jugendlichen Publikum. 

Anhand eines im Laufe der Veranstaltung eingespielten Informationsvideos zum Projekt „Mein Regenwald“ erläuterte die ebenfalls nach Schwelm gereiste Projektleiterin Elisabeth Luque den Schüler*innen, welche Bedeutung der Regenwald für die Yanesha und den Klimaschutz besitzt und wie sich Chance e.V. für diesen Lebensraum einsetzt. 

Jens Bergmann, Gründer des Vereins Chance e.V., der 1994 selbst am Märkischen Gymnasium die Abiturprüfung abgelegt hatte, moderierte die Veranstaltung und übersetzte die Vorträge aus dem Spanischen. Eindringlich machte er den Schüler*innen klar, wie der Raubbau am Regenwald unser aller Leben betrifft. Er führte aus, dass bereits 80 Prozent des Regenwaldes und dessen Artenvielfalt schon während der Lebenszeit ihrer Großeltern verschwunden seien. Das Erreichen des Kipppunktes für das Weltklima – allein durch die immer weiter zunehmende Zerstörung des südamerikanischen Regenwaldes zugunsten von Landwirtschaft und Goldabbau – hätte katastrophale Folgen. „Stellt euch vor, wie die Welt aussehen wird, wenn ihr so alt seid wie ich jetzt“, mahnte Bergmann in diesem Zusammenhang die versammelte Schülerschaft. In seinen Ausführungen wies Bergmann alle Anwesenden auch darauf hin, dass die Möglichkeit, den eigenen CO2-Fußabdruck durch die Übernahme einer Waldpatenschaft zu kompensieren, nicht nur Unternehmen, Kirchengemeinden und staatlichen Institutionen wie Schulen, sondern auch Einzelpersonen und Familien offenstehe.

Bürgermeister Stephan Langhard dankte in seinem Grußwort den Gästen für ihren Einsatz, der weit über das Engagement für ihr eigenes Volk der Yanesha hinausgehe. Es sei ein Einsatz für die ganze Welt, die der Ausbeutung und Vertreibung von indigenen Menschen Einhalt gebieten muss. Er dankte Jens Bergmann, seinem Verein Chance e.V. und dem MGS, „das mit der Einladung von Stammesoberhaupt Hoyos tut, was eine gute Schule leisten sollte: Ideale vorstellen, neben der Fachvermittlung auch die Herzensbildung stärken und Menschlichkeit und Gerechtigkeit befördern.“

In der sich anschließenden Gesprächsrunde aus dem Schulleiterinnen-Team Katharina Vogt und Anita Neumann-Adolphs, Bürgermeister Langhard und Schüler*innen und Lehrer*innen aus den Arbeitsgemeinschaften zu Klimaschutz und Patenprojekt sowie der Schülervertretung des Gymnasiums zeigten die anwesenden Schüler*innen großes Interesse an den ihnen so fremden Lebensbedingungen der Yanesha. Dabei interessierten sie sich vor allem auch für das Leben und die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in den Dörfern und stellten den Gästen viele Fragen z. B. über die Organisation des Schulbesuchs und das Alltagslebens der Yanesha-Kinder, welche von den Gästen sehr offen und geduldig beantwortet wurden. Gerade die Information, wie sehr auch das Bildungswesen in Peru von Korruption durchsetzt ist, sodass ärmere Familien immer wieder ausgeschlossen werden und auf die Hilfe von Organisationen wie Chance e.V. angewiesen sind, um z. B. Schulmaterial zu bezahlen oder gegen korrupte Lehrkräfte oder Beamte vorzugehen, erstaunte und entsetzte die Schüler*innen.

Dank des intensiven Austauschs und der eindrucksvollen Berichte aus Peru konnte jeder Beteiligte an diesem Tag sein Weltwissen enorm erweitern und eine sehr konkrete Vorstellung davon gewinnen, welche Ziele das Gymnasium als erste Regenwaldschule durch die Kooperation mit dem Verein Chance e.V. verfolgt. So hat sich die AG Klimaneutrale Schule des MGS zur Aufgabe gemacht, die durch den Schulbetrieb freigesetzten klimaschädlichen Emissionen durch eine entsprechende finanzielle Unterstützung des Chance e.V. – Unterprojekts „Mein Regenwald“ auszugleichen. Unter anderem konnten schon im letzten Schuljahr durch den Erlös eines Klima-Spendenlaufs vier Dorfgemeinschaften anerkannt werden. Das Territorium der Dörfer wurde zu diesem Zweck vermessen und ist nun als solches juristisch vor Landraub geschützt. Dafür, dass dieser Rechtsanspruch auch durchgesetzt wird, sorgt Chance e.V. vor Ort mit Waldwächtern, die helfen die Unversehrtheit des letzten verbliebenen Regenwaldes als grüne Lunge der Erde sicherzustellen. Die Motivation, sich für den aktuellen Sponsorenlauf der Klima-AG und das von Lehrerin Stefani Jokisch betreute Patenkinder-Programm einzusetzen, dürfte nach dieser Veranstaltung noch einmal deutlich gesteigert worden sein. 

Autorin: Katharina Münstermann

Weiterführende Links: 

Videopräsentation Rettung der Yanesha-Dörfer: https://www.youtube.com/watch?v=pudBJxbz6H4

Videopräsentation „Mein Regenwald“: 

CO2-Fußabdruck-Kompensation mit Chance e.V.: 

https://www.chance-international.org/projekte/mein-regenwald