Was erwarten Schüler*Innen von einer Schulveranstaltung zum Thema „Onlinespiele und Spielsucht“? Warnungen, Ermahnungen und pädagogische Anweisungen? Langatmige Vorträge mit erhobenem Zeigefinger?
Mit ähnlichen Befürchtungen machten sich vielleicht die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 im November 2023 auf den Weg zum Schwelmer Jugendzentrum in der Märkischen Straße. Doch dort erwartete sie eine kurzweilige Theateraufführung, die zum Nachdenken anregte. Das mobile Kinder- und Jugendtheater „theaterspiel“ aus Witten führte das Stück „Philotes“ auf, das in Kooperation mit Suchthilfe und Suchtberatung erarbeitet worden war.
Dorian Schäfer und Lenny Schad aus der 8b berichten über ihre Eindrücke:
Letzten Mittwoch sahen wir im Jugendzentrum ein Theaterstück namens Philotes. Es handelte vom Umgang mit Freundschaft und den Gefahren durch Cybersucht. Das Stück basiert auf einer wahren Begebenheit. Die 60-minütige Vorstellung ist ein Mitmach-Theater, bei dem jede*r sich einbringen kann, der/die Lust hat, mitzumachen. Während des Stückes wurden wir von den Schauspielern gefragt, wie es weitergehen könnte. Nach der Aufführung wurde die gespielte Geschichte noch einmal besprochen. Hier lernten wir beispielsweise das „süchtig sein“ nicht zeitlich messbar ist, sondern „süchtig sein“ vielmehr daran festgemacht wird, dass die süchtige Person fünf Bereiche vernachlässigt und ihr Leben deswegen aus der gewohnten Bahn gerät: Familie, Freunde, Hobby, Arbeit/Schule und die eigene Person. Das hierbei erworbene Wissen über Suchtverhalten regte die meisten unserer Mitschüler*innen dazu an, über das eigene Verhalten nachzudenken. Weil die Hauptdarstellerin erkrankt war, musste die ursprüngliche Rolle der Mutter durch die eines Vaters ersetzt werden. So konnten wir miterleben, wie spontan und flexibel Schauspieler*innen in ihrem Beruf agieren müssen. Im Großen und Ganzen war das Stück spannend und lehrreich.“
(Text: Dorian Schäfer und Lenny Schad, 8b; Fotos: theaterspiel)