#ROTEKARTE GEGEN HOMO- UND TRANSFEINDLICHKEIT


Am diesjährigen IDAHOBIT, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, hat sich die Vielfalts-AG des Märkischen Gymnasiums Schwelm wieder eine ganz besondere Aktion ausgedacht. Unter dem Motto „Selbst eine große Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig“ verteilten die Mitglieder der AG kleine Schlüsselanhänger in den Farben des Regenbogens an das Lehrerkollegium.

Gut sichtbar am Schlüsselbund der Lehrkräfte angebracht setzen die Anhänger in Form von Herzen, Peace-Zeichen, Regenbogen oder Flaggen nun ein Zeichen der Solidarität und einer gemeinsamen offenen Haltung gegenüber allen Menschen – ganz gleich, welcher Identität oder sexuellen Orientierung sie sich zugehörig fühlen. Das MGS setzt damit ein deutliches Statement für eine Schule, in der Vielfalt nicht nur gelehrt, sondern vor allem gelebt wird.

Wettbewerb um das schönste Heimatfestplakat

„Das sind unglaublich schöne Bilder!“ Das war der einhellige Eindruck von den Entwürfen, die Schwelmer Schülerinnen und Schüler für den Wettbewerb um das schönste Heimatfestplakat eingereicht hatten. Wie attraktiv der Wettbewerb auch nach vielen Jahren noch immer ist, belegt auch die hohe Zahl der Einsendungen – allein 135 sind es in diesem Jahr, während man in den Vorjahren bei Zahlen zwischen 50 bis 60 lag.

In der Sparkasse richteten die Stadtverwaltung und die Sparkasse Schwelm-Sprockhövel traditionell gemeinsam die Siegerehrung für die Kinder aus, die mit ihren Beiträgen die Plätze 1 bis 13 belegt haben. Von allen Seiten gab es viel Lob für die jungen Künstlerinnen und Künstler. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph


Zahlreiche Entwürfe wurden auch in diesem Jahr wieder von Schülerinnen und Schülern des MGS eingereicht. Mit einer Gemeinschaftsarbeit errangen Marie Ullrich und Lya Gunst den 2. Platz. Die beiden 13-jährigen Mädchen aus der Klasse 7d können sich über ein Preisgeld von 45 Euro freuen.

Den 5. Platz belegten Malina Müller (11) und Mila Kempka (10) aus der Klasse 5d, ebenfalls mit einer Gemeinschaftsarbeit. Die Geschwister Günther – Mika Günther (11) aus der Klasse 5c des Märkischen Gymnasiums Schwelm, Marie Günther (8) aus der Klasse 2a der Grundschule Engelbertstraße sowie Maja Günther (13) aus der Klasse 8a des Märkischen Gymnasiums platzierten sich mit ihrer Gemeinschaftsarbeit auf Rang 13.

„Die Wahl ist uns wirklich schwergefallen“, lobte Bürgermeister Stephan Langhard die Kinder jetzt auf der Siegerehrung, die traditionell von der Stadtverwaltung und Sparkasse Schwelm-Sprockhövel gemeinsam in der Sparkasse ausgerichtet wird. Auch der Sparkassen Vorstandsvorsitzende Christoph Terkuhlen sparte nicht mit anerkennenden Worten für die Mädchen und Jungen, die sich künstlerisch sehr ins Zeug gelegt hatten. Und auch DACHO-Vorsitzender Enzo Caruso zollte den teilnehmenden Kindern große Anerkennung, haben sie mit ihren Werken voller Dynamik und Lebensfreude doch das Wesen des Schwelmer Heimatfestes eindrucksvoll ins Bild gebannt.

Das schönste Motiv des Plakatwettbewerbs wird nun zentral für das Heimatfest werben. Gestaltet hat es die achtjährige Emma Wirthgen aus der Klasse 3b der Katholischen Grundschule St. Marien. Sie hat den 1. Platz errungen und darf sich über 75 Euro Preisgeld freuen.

Ausgezeichnet wurden die Kinder, die mit ihren Beiträgen die Plätze 1 bis 13 belegt haben. Sie haben einen Geldbetrag gewonnen und erhielten darüber hinaus von der Sparkasse kleine Gaben. Für die Kinder, die die ersten drei Plätze belegt haben, gab‘s zudem von der Dacho noch die neue „Dacho“-Ente.

Im Anschluss an die Siegerehrung wurde die Ausstellung der 13 Plakatentwürfe im Foyer der Sparkasse eröffnet, die bis zum 10. Juli während der Öffnungszeit besucht werden kann. Ab dem 11. Juli werden die Bilder im Rathaus (Hauptstraße 14, 2. Obergeschoss) bis zum 6. September ausgestellt werden. 

(Pressemitteilung der Stadt Schwelm vom 14. Mai 2024; Text leicht redigiert)

Stolpersteine erinnern an Schicksal der Familie Marcus

In der Bahnhofsstraße 37 in Schwelm wurden acht Stolpersteine verlegt – in Gedenken an Menschen, die während des Nazi-Regimes Unfassbares erleiden mussten. © WP | Carmen Thomaschewski

Schwelm. Sie wurden vertrieben, ins Konzentrationslager verschleppt und sterben gelassen. Was die Mitglieder der Schwelmer Familie Marcus erleiden mussten:

Arthur Cohn starb 1943 in Schwelm, weil man ihn sterben lassen wollte. Er hatte Tuberkulose, eine Krankheit, die man schon damals hätte heilen können. Doch man verweigerte ihm die lebensrettende Behandlung, weil er Jude war. Seine Frau Erna pflegte ihn, wollte ihn in seinem Leid nicht alleine lassen und wurde von den Nazis ins Konzentrationslager verschleppt, weil auch sie Jüdin war. Damit Schicksale wie diese nicht in Vergessenheit geraten, wurden vor ihrem damaligen Zuhause in Schwelm jetzt Stolpersteine verlegt – um an das Unrecht zu erinnern, das der Familie in der Bahnhofstraße 37 geschah.

Richard Markus (rechts) und Daniela Markus (links) sind aus Berlin angereist, Ellen Marcus (Mitte) aus Austin in Texas. © WP | Carmen Thomaschewski

Insgesamt sind es acht Pflastersteine, die nebeneinander in den Bürgersteig eingelassen wurden. In jeden Stein ist ein Name graviert, der an ein Mitglied der Familie Marcus erinnert. „Alles begann mit Meyer Marcus, er hat das Haus an der Bahnhofstraße 37 im Jahr 1875 gebaut“, erzählt Marc Albano-Müller. Seit Jahren ist er der jüdischen Geschichte in der Stadt auf der Spur, ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich die Schwelmer mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Und er kennt auch die tragische Geschichte der Familie Marcus, die während des Nazi-Regimes Unfassbares erleiden musste.

In der Bahnhofsstraße 37 in Schwelm wurden acht Stolpersteine verlegt – in Gedenken an die Familie Marcus, die während des Naziregimes vertrieben wurde. © WP | Carmen Thomaschewski

„Ich bin die letzte Überlebende dieser Familienlinie“, sagt Ellen Marcus. Es ist der 8. Mai, der Tag, der für das Ende des Krieges steht, für die Befreiung. Dass Ellen Marcus jetzt in Schwelm steht, zeigt, dass es einigen in ihrer Familie gelungen ist, zu fliehen, ihr Leben zu retten. Ellen Marcus ist in Amerika geboren, wohnt in Austin, im amerikanischen Bundesstaat Texas. Doch auch wenn sie so weit weg ist von Schwelm, das Schicksal ihrer Familie lässt sie nicht los. „Es war ihr Wunsch, dass Stolpersteine in Gedenken an ihre Familie verlegt werden“, sagt Marc Albano-Müller. Ellen Marcus zeigt auf die Porträts ihrer Vorfahren, die auf Stellwänden zu sehen sind. Sie erzählt von ihrem Ur-Großvater, der das Haus baute, von ihren Tanten und Onkeln, die alles aufgeben mussten, weil sie von Nazis verfolgt und vertrieben wurden.

Die Menschen, die in dem Haus an der Bahnhofstraße 37 lebten. © WP Schwelm | Denise Ohms Funkegrafik NRW

Mehr als 50 Menschen sind zur Feierstunde gekommen, in der Bürgermeister Stephan Langhard unter anderem davon spricht, wie wichtig es ist, auch in diesen Zeiten an das riesige Unrecht zu erinnern. „Der Holocaust war ein Verbrechen von unvorstellbarem Ausmaß. Damals hat eine Gesellschaft überwiegend die Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung von Menschen mitgetragen, die gerade noch Nachbar, Arbeitskollegin oder Vereinsfreund gewesen waren.“ Er sagt, Ausgrenzung beginne schon im Kleinen und könne schlimme Folgen haben. „Wir müssen Grenzen aufzeigen und Nein sagen.“ 

Und auch die Schülerinnen und Schüler des Arbeitskreises Stolpersteine des Märkischen Gymnasiums kommen zu Wort, zeichnen eindringlich die einzelnen Lebenswege der Familie Marcus auf, erinnern an Menschen wie Erna Marcus, die Arthur Cohn heiratete und ihn viel zu früh verlor. Die Frau, die 1943 in die KZs in Theresienstadt und Auschwitz gebracht wurde und das Martyrium überlebte. Sie begann in New York ein neues Leben, folgte den anderen Vertriebenen ihrer Familie. „Mein Vater hat viel von ihr erzählt“, sagt Ellen Marcus heute. Sie fühlt sich aber nicht nur mit Erna verbunden, sondern mit allen, die ihr altes Leben in Schwelm hinter sich lassen mussten, um ihr Leben zu retten.

Bürgermeister Stephan Langhard hielt eine Rede, Schüler des Märkischen Gymnasiums waren ebenfalls vor Ort. © WP | Carmen Thomaschewski

Während ihrer Nachforschungen hat sie aber auch Familienmitglieder gefunden, von denen sie nichts wusste – wie Richard und Daniela Markus. „Aus dem C im Nachnamen wurde in all den Jahren ein K“, sagt Richard Markus, der dankbar dafür ist, dass die Recherchen in Schwelm ihn mit Ellen Marcus zusammengebracht haben. Seiner Cousine 4. Grades. Es sei ein besonderer Moment für ihn, dabei zu sein, wenn seiner Familie in Schwelm gedacht wird.

Schüler des Gymnasiums haben die Steine vor der Bahnhofsstraße 37 in Schwelm in den Boden eingelassen. © WP | Carmen Thomaschewski

Finanziert wird die Aktion zur einen Hälfte vom Verein für Heimatkunde und zur anderen Hälfte von der Wilhelm-Erfurt-Stiftung. Um alles andere kümmerte sich Marc Albano-Müller. Er erklärt, dass nicht nur an die Familie Marcus erinnert wird, an die beiden Brüder, die mit ihren Familien im Haus in Schwelm wohnten, und an deren Kinder, sondern auch an Immanuel Ehrlich. Auch er lebte in dem Haus an der Bahnhofsstraße. Während es die meisten in dem Haus schafften, dem Naziregime zu entkommen, wurde der jüdische Religionslehrer 1942 im KZ ermordet. In Gedenken an ihn wurde vor einigen Jahren bereits der Immanuel-Ehrlich-Platz in der Kirchstraße in Schwelm eingeweiht.

Die Stolpersteine wurden vom Künstler Gunter Demnig gestaltet und sind nicht die ersten in Schwelm. Vier Pflastersteine mit Gedenktafeln sind der Familie Herz in der Kölner Straße 3 gewidmet. Zwei weitere Steine, die an das Schicksal der Juden in Schwelm erinnern, sind in der Wilhelmstraße 25 zu finden, dort, wo Familie Wassertrüdinger lebte. Jetzt gibt es acht weitere Stolpersteine, gegen das Vergessen. In der Hoffnung, dass das, was Arthur und Erna, und die anderen Familienmitglieder ertragen mussten, nie wieder passiert.

[WR, 10. Mai 2024; Text: Carmen Thomaschewski]

Girlsˋ and Boysˋ Day

Abschlussfoto zum Girls’ und Boys‘ Day mit (1. Reihe v.l.): Leonard, Nicole, Kimberly, Paulina, Leni, Lena, Nele und (2. Reihe v.l.) Lina Feder (stellv. Gleichstellungsbeauftragte), Laura Pagenkämper (stellv. Auszubildendenvertretung) und Sema Ertop (Ausbildungsleiterin) sowie Bürgermeister Stephan Langhard. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Gregor Wessely

Am Girls‘ und Boys‘ Day wird traditionell getauscht. Mädchen erhalten die Gelegenheit, in sogenannte „Männerberufe“ reinzuschnuppern. Die Jungen schauen sich Arbeitsfelder an, die eher von Frauen gewählt werden. 

In diesem Jahr nahmen Nicole, Leonard und Sirin, die eigentlich die 8. Klasse des MGS besuchen, mit weiteren fünf Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen des Ennepe-Ruhr-Kreises am Angebot der Stadt Schwelm teil. 

Die sechs Mädchen der Gruppe hatten sich für eher handwerkliche Aufgaben beim Technischen Immobilienmanagement der Stadtverwaltung und den Technischen Betrieben entschieden, während die beiden Jungen sich als Erzieher in der städtischen Kita am Mühlenweg ausprobieren wollten.

Für Nicole ging es an diesem Tag zum City Team, das der Abteilung Abfallwirtschaft/Straßenreinigung der TBS zugeordnet ist. Beim City Team stand das Säubern der Schwelmer Fußgängerzone auf dem Programm. Dabei wurde Nicole unter anderem gezeigt, wie die Papierkörbe geleert werden. Die Beete wurden für ein schöneres Stadtbild von Unkraut und Wildaufwuchs befreit; außerdem wurde das Bahnhofsumfeld gesäubert. 

Für Leonard und Sirin startete der Tag in der Kita am Mühlenweg. Dort halfen sie den Erzieherinnen vor Ort und betreuten die Kinder beim Spielen und bei verschiedenen Projekten. „Eine Arbeit, die viel Spaß gemacht hat, aber auch sehr anstrengend war“, berichtete Leonard später in der gemeinsamen Abschlussrunde.

Zum Abschluss des Tages wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Bürgermeister Stephan Langhard im Rathaus empfangen. Bei leckerer Pizza sprachen die Schülerinnen und Schüler über ihre Eindrücke und Erfahrungen. Ob im technisch-handwerklichen Bereich oder bei der Betreuung von Kindern: Das gewonnene Wissen und die für sie durchaus nicht so alltäglichen Tätigkeiten hinterließen bei den Jungen und Mädchen spannende Einblicke, die für die spätere Berufswahl durchaus hilfreich sein können.   

Zum Abschluss überreichte Bürgermeister Stephan Langhard den Mädchen und Jungen noch eine Urkunde und ein kleines Geschenk. Das Stadtoberhaupt wünschte ihnen alles Gute für die Zukunft und warb beim Berufsnachwuchs für eine Laufbahn in den verschiedenen städtischen Arbeitsbereichen.

(Pressemitteilung der Stadt Schwelm vom 6. Mai 2024; Text leicht gekürzt)

Tankbank für Amberbaum auf dem Mittelbau-Schulhof


Kurz ausruhen, sich hinsetzen und die frische Luft genießen. Das macht jede/r Schüler/in in der Pause gern. Bänke und Sitzmöglichkeiten sind attraktiv, fehlen jedoch oft auf dem Pausenhof. Eine Bewässerungsbank (Tankbank) löst das Problem der fehlenden Sitzmöglichkeiten und bietet gleichzeitig eine ausreichende Versorgung umliegender Pflanzen mit Wasser.

Ein Amberbaum, eingerahmt von insektenfreundlichen Stauden, wertet jetzt auf dem Schulgelände den Mittelbau-Schulhof auf. Zusammen mit einer Tankbank ist ein schöner, nachhaltiger Rückzugsort entstanden. Unterstützt wurde dieses wertvolle Projekt vom Rotary Club Gevelsberg.