AG Lokalgeschichte/Stolpersteine aufgebaut und erfolgreich geleitet: Bürgermeister dankt scheidender Gymnasiallehrerin Gabriele Czarnetzki

„Die Spuren Ihres Wirkens sind nicht nur an vielen Stellen in Schwelm sichtbar, sondern auch im Bewusstsein unserer Stadt verankert“: Mit diesen Worten würdigte Schwelms Bürgermeister Stephan Langhard jetzt die in den Ruhestand tretende Pädagogin Gabriele Czarnetzki (Geschichte/Sozialwissenschaften).

Am Märkischen Gymnasium hatte die engagierte Lehrerin vor 16 Jahren eine Arbeitsgemeinschaft mit Schülerinnen und Schülern aufgebaut, die das Leben früherer jüdischer Schwelmer Bürger erforscht. Inzwischen hat sich die als „AG Lokalgeschichte/Stolpersteine“ bekannte und geschätzte Gruppe, deren Zusammensetzung sich naturgemäß stets verändert, etabliert und den Kreis der selbstgestellten Aufgaben erweitert. Ihr Eintreten für Aufklärung und gesellschaftliche Toleranz und ihr klares Nein zu Antisemitismus und Rassismus ziehen weite Kreise.

Schwelms Bürgermeister dankte Gabriele Czarnetzki sehr herzlich „für ihre überaus wichtige Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern, die weit in die Stadtgesellschaft hineingewirkt hat und weiterwirken wird“. Zu diesen Arbeiten zählte u.a. die Verlegung von Stolpersteinen, die beeindruckende Ausstellung über „Sophie Scholl – ein wahres Vorbild in unserer Zeit“ und zählt weiterhin die stete Mitgestaltung des Gedenktages zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar jeden Jahres. Die Arbeit der AG wird von der bisherigen Stellvertreterin, der MGS-Pädagogin Anke Buetz (Geschichte/Kunst), weitergeführt.

Seinem herzlichen Dank für das gesellschaftlich wichtige Wirken von Gabriele Czarnetzki – hier mit MGS-Schulleiterin Katharina Vogt – fügte Bürgermeister Stephan Langhard die besten Glückwünsche für einen erfüllten Ruhestand an. Foto. Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

(Pressemitteilung der Stadt Schwelm)

Projekttage am Märkischen Gymnasium Schwelm

Projekttage ganz besonderer Art finden derzeit im Märkischen Gymnasium Schwelm statt. 

Im Zeichen der Bildung für nachhaltige Entwicklung, Vielfalt und Toleranz hat der Erdkunde- und Chemielehrer Marius Bergmann ein abwechslungsreiches und spannendes Programm für die letzte Schulwoche auf die Beine gestellt. Drei Tage lang bieten externe Referent*innen, aber auch schulinterne Gruppen eine Vielzahl an Workshops unterschiedlichster Inhalte an. Die bunte Palette an Themen reicht von nachhaltigem Umgang im Klimaschutz sowie fairem Handel am Beispiel von Schokolade oder dem Verzicht auf Wegwerf-Mode bis zum Bereich der Vielfalt und deren Schutz wie z. B. Diversitätstraining, Abbau von Diskriminierung oder Alltagsrassismus. Die Auswahl an Modulen ist vielfältig. Manche Angebote werden digital in BigBlueButton-Videokonferenzen ermöglicht oder in Online-Führungen präsentiert. Bei einem Projekt handelt es sich um ein Online Escape Game.

Gemeinsam mit ihren Lehrer*innen konnten sich die einzelnen Klassen und Kurse im Vorfeld für die reguläre Dauer ihres Fachunterrichtes altersgerechte Projekte von insgesamt fünfundzwanzig unterschiedlichen Anbietern auswählen. Darunter finden sich Institutionen und Organisationen wie der Westfälisch-Lippische Landesverband (WLV) oder der EN-Kreis, das Archäologiezentrum Berlin, das Multikulturelle Forum gegen Islamismus Hagen, die Gewalt Akademie Villigst (GAV) oder auch das WTT Schauspiel Remscheid, um nur einige wenige zu nennen, aber die große Bandbreite aufzuzeigen. 

In Claudia Eckhoff, der Eine Welt-Regionalpromoterin im AllerWeltHaus Hagen, fand das MGS schnell eine kompetente und verlässliche Ansprechpartnerin zur Realisierung einiger Projektideen und Vermittlung weiterer Kontakte. Die Kultur- und Bildungsreferentin selbst bietet während der Projekttage interaktive Mitmach-Lesungen für alle Schüler*innen der Jahrgangsstufe 5 an. Zum Vortrag kommt der spannende Umweltkrimi „Die Grünen Piraten – Jagd auf die Müllmafia“. Die Lesung endet mit einer Übung zum Müllsortieren und zur Plastikvermeidung.

In einem anderen Workshop geht es darum, den Kreislauf von „billig kaufen, wenig tragen, schnell wegschmeißen“ aufzuzeigen und zu durchbrechen. Miriam Albrecht vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) der Evangelischen Kirche von Westfalen will mit ihrem Projekt „Exit Fast Fashion“ junge Menschen ansprechen: Sie sollen sich mit den ökologischen Seiten der Bekleidungsindustrie auseinandersetzen und ihr eigenes Einkaufsverhalten überdenken. Passend dazu bietet die Klima AG der Schule eine Kleidertauschbörse an.

Schüler*innen der schulinternen Amnesty AG zeigen den Dokumentarfilm „Blue Eyed“. Der Film handelt von einem Experiment, in dem blauäugige Menschen diskriminiert werden. Der Verfremdungseffekt im Film sensibilisiert für rassistische Strukturen innerhalb der Gesellschaft und macht die Folgen von Stigmatisierungen bewusst. 

Eine zeitgemäße Alternative für unnötigen Verpackungsmüll bietet die ehemalige MGS-Schülerin Maike Niermann mit ihrem Unverpacktladen „naturfülle“ in der Schwelmer Innenstadt. Sie erwies sich schon im Februar bei einer Reportage der Klasse 5d in der WDR5-Sendung KiRaKa als gute Kooperationspartnerin im Bezug auf nachhaltige und lokale Projekte.

Die globale Ebene beschreitet Jens Bergmann, Gründer des gemeinnützigen Vereins Chance e.V., ebenfalls ehemaliger MGS-Schüler und Kompensationspartner des Gymnasiums beim klimaneutralen Ausgleich. Auf seinen Besuch freut sich die Schulgemeinde besonders. Anfang des Jahres zeichnete Jens Bergmann das Gymnasium als Regenwaldschule aus. In dem Projekt Mein Regenwald leistet das MGS damit einen Beitrag zum Schutz des Regenwaldes vor Brandrodung und Kahlschlag und setzt sich für nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und Dekolonisierung im peruanischen Amazonasgebiet ein.

Feierliche Zeugnisverleihung in der Schwelmer Christuskirche

Ganz traditionell wurde auch die Abiturientia 2022 des Märkischen Gymnasiums Schwelm mit einer Sonnenblume verabschiedet. Eine schöne Reminiszenz an den Einschulungsbrauch am MGS. 

In diesem Jahr haben ihr Abitur bestanden:

Joel Bachler, Titus Bekemeyer, Felix Beland, Antony Beller, Gwendolyn Aileen Benz, Eric Bilti, Jonas Bindzus, Mia Hermine Bonkat, Jason Frederic Bonn, Alexandra Brebeck, Timm Burbulla, Daria Buschmann, Janine Colmorgen, Celina Katharina Constapel, Hendrik Danz, Ann-Marie Dünges, Lisa Marie Ellermann, Johanna Cara Epping, Hannakata Ernst, Sandy-Marie Finke, Lia Fischer, Scarlett Fischer, Elia Manuel Friedhoff, Ina Laura Fuchs, Victoria Mary Gajek, Jonah Matteo Per Gouttrin, Lisa Marie Griesbach, Melisa Günes, Timo Guschker, Pia Angelina Hammerschmidt, Carlotta Hasenack, Lilli Hedtmann, Lena Hehemann, Julia Sophie Hessler, Ida Yara Hesterberg, Katharina Luise Hix, Nageen Ishaq, Marcel Julian Kapp, Ebubekir-Taha Kayalar, Maximilian Kem, Vivien Knell, Olivia Maria Kowalski, Jannis Krägeloh, Jessica Kuhnhen, Vincent Läms, Jonas Lüdtke, Jonah Maikranz, Jan-Luca Maikranz, Lukas Malsam, Nils Mebus, Maximilian Mihaly, Leonit Morina, Derya Mouemin, Max Müller, Jan Niklas Neumann, Jannik Püls, Rebecca Sabine Salber, Reyhan Sarak, Paula Schäfer, Marvin Schäfer, Antonia Schäfer, Ashad Ali Schefah, Theresa Marie Schlüter, Lisamarie Schmidt, Fiona Schön, Malin Kaja Seelbach, Mahir Sever, Denisia Naomi Stanciu, Leonardo Stilla, Katharina Strübe, Emilia Marianne Stuhl, Leroy Noah Symanski, Joshua Tollas, Melina Lilly Tschierse, Jonathan Felix Uelwer, Pascal Wiggers, Rohat Yalciner, Charlotte Mathilde Ziegler

Flucht und Vertreibung – Gestern und Heute

Neue Ausstellung im Atrium des Märkischen Gymnasiums Schwelm

Flüchtlinge – ein aktuelles Thema, das die Menschen bewegt wie kaum ein anderes. Aus unterschiedlichen Gründen müssen Menschen ihre Heimat verlassen: Krieg, Hunger, politische, religiöse oder ethnische Verfolgung.

Bildunterschrift: 
(v.l.: Gabriele Hortolani, Ursula Beckenhusen. Stephan Langhard, Kayi Schlücker, Katharina Vogt)

Die Ausstellung des Integrationsrates der Stadt Schwelm, die am Vormittag im Atrium des Märkischen Gymnasiums feierlich eröffnet wurde, konzentriert sich auf Flucht und Vertreibung in den Jahren 1945 bis 2015. Sie stellt Schicksale von geflüchteten Frauen u. a. aus Schlesien, Nigeria, Togo, Indien und Syrien vor. Ihre Lebensgeschichten sind bewegend und ein deutliches Statement gegen Krieg.

„Als der Integrationsrat der Stadt Schwelm die Ausstellung plante“, so Bürgermeister Stephan Langhard „hätte sich niemand vorstellen können, dass dieses existenzielle Thema durch die russische Invasion in der Ukraine und die dadurch ausgelösten Flüchtlingsströme auf grausame Weise unsere Gegenwart bestimmen würde. Doch auch ohne diesen Einbruch kriegerischer Realität belegt diese Ausstellung, dass der Verlust der Heimat für betroffene Menschen immer einen tiefen Einschnitt bedeutet.“

Kayi Schlücker, die Vorsitzende des Integrationsrates, wandte sich mit eindringlichen Worten an die versammelte Schülerschaft. Sie selbst musste vor Jahren aus Togo in den Kongo fliehen, dann wieder zurück nach Togo und fand schließlich in Schwelm eine neue Heimat. Von ihrer Odyssee handelt eines der neun Banner, die die unterschiedlichen Lebensgeschichten der Frauen erzählen. Die Ausstellung erschüttere, mache aber auch Mut, so das Stadtoberhaupt. Die betroffenen Frauen hätten die Kraft besessen, ihrem Leben wieder eine Richtung zu geben und Fuß zu fassen in einer neuen Heimat.

Leseratten unterwegs

Zum Welttags des Buches 2022 besuchte die Klasse 5a des MGS zusammen mit Frau Dickhut und Herrn Eisenburger die Buchhandlung Kamp in der Schwelmer Innenstadt. Beim Stöbern durch den Buchladen hatten alle Kinder eine Menge Spaß und manche Schüler*in fand einen dicken Schmöker für die anstehenden Sommerferien. Highlight des Besuches war aber sicherlich das Buchgeschenk Iva, Samo und der geheime Hexensee, das jedes Kind im Rahmen des Projekt Ich schenk dir eine Geschichte von der Buchhandlung bekam. Darin wartet auf die Wasserhexen Iva und Samo ein großes Abenteuer – mehr sei hier noch nicht verraten!

„Vi loat us nich unnerkreegen!“ – Maja und Mika Günther gewinnen Heimatfest-Plakatwettbewerb der Stadt Schwelm

Maja (12) und Mika Günther (9) haben den Heimatfestplakatwettbewerb 2022 der Stadt Schwelm gewonnen. Maja Günther besucht die Klasse 6a des Märkischen Gymnasiums, ihre Schwester Mika die Klasse 3a der Grundschule Engelbertstraße. Die beiden Schwelmer Schülerinnen haben die Jury mit ihrer eindrucksvollen Gemeinschaftsarbeit voll überzeugt.  Der Wettbewerb um das diesjährige Heimatfestplakat wurde – wie in den vergangenen Jahren – durch Bekanntmachung in den Schwelmer Schulen sowie durch Aufruf in der Presse ausgeschrieben.

Am Wettbewerb konnten alle Schüler/innen der Schwelmer Schulen, Schwelmer Schüler/innen auswärtiger Schulen sowie Schwelmer Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr, die keine Schule mehr besuchen, teilnehmen. Bis zum Einsendeschluss lagen 57 Entwürfe vor. Die Preisträger/innen wurden durch eine Jury (Bürgermeister Stephan Langhard, Anne Peter, Jasmin Arnold, Ute Zippmann, Christa Wolff und Sabine Hemfort) ermittelt.

Die Siegerehrung findet am 7. Juni um 16 Uhr in der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel statt und wird gemeinsam von der Sparkasse und der Stadtverwaltung ausgerichtet. Im Anschluss daran wird die Ausstellung der 13 Plakatentwürfe eröffnet. Sie wird anfänglich im Foyer der Sparkasse während der Öffnungszeiten zu sehen sein und anschließend im Schwelmer Rathaus (Hauptstraße 14, 2. Stock.)

(Quelle: Pressemeldung der Stadt Schwelm)