MGS verteilt „pfand“tastische Willkommensgutscheine

Ukrainischen Flüchtlingskindern den Start an der neuen Schule im wahrsten Sinne des Wortes zu „versüßen“ und dabei gleichzeitig nachhaltig und lokal zu handeln, hatte sich die Schülervertretung des MGS zum Ziel gesetzt. 

Mit einer Pfandflaschen-Sammelaktion konnte dieser Plan in punkto Nachhaltigkeit erfolgreich umgesetzt werden. Zwei Monate lang sammelten engagierte Schüler*innen in den Pausen Pfandflaschen und kleinere Geldspenden ihrer Mitschüler*innen an einer Pfandstation ein. „So wurde die Schule ein bisschen sauberer und viele Pfandflaschen wurden nicht einfach in den Abfall geworfen“, stellte Schülersprecher Theo Karafillidis zufrieden fest. Um auch dem lokalen Anspruch der Aktion gerecht zu werden, wurde das gesammelte Geld beim Schwelmer Eiscafé Gelateria Conti gegen Gutscheine eingetauscht. Inhaber Luca Conti ließ es sich nicht nehmen, das Projekt der Schülervertretung seinerseits mit einer großzügigen Spende aufzustocken. Mit den Eis-Gutscheinen im Wert von 10 Euro wurden die neuen ukrainischen Schüler*innen am MGS willkommen geheißen und auch alle weiteren Mitschüler*innen der Internationalen Klasse beglückt. Kerngedanke der Aktion ist, auch im außerschulischen Bereich etwas Normalität in den Alltag der Jugendlichen zu bringen, Barrieren abzubauen und soziale Beziehungen und freundschaftliche Kontakte durch gemeinschaftliche Freizeitaktivitäten zu ermöglichen. 

Die Schülervertretung weist darauf hin, dass die Pfandflaschen-Sammelaktion aufgrund des Erfolgs fortgeführt wird und weitere Spenden willkommen sind. Mit diesen kann den geflüchteten Schüler*innen in Zukunft auch anderweitig geholfen werden. Spenden können direkt auf das Konto der „Schülervertretung des MGS“ (IBAN: DE68 4545 1555 0012 0953 37) überwiesen oder in der Schule abgeben werden. 

Ehemalige MGS-Schülerin berichtet über neue Zukunftsperspektive

„Lieber was mit Menschen machen“

Nathalie Prsa sieht ihre berufliche Zukunft durch den Bundesfreiwilligendienst jetzt ganz anders

Nathalie Prsa ist sogenannte Bufdine. Sie macht zurzeit ihren Bundesfreiwilligendienst bei der Caritas Ennepe-Ruhr. Im Suchthilfezentrum lernt sie jede Menge im Umgang mit Suchterkrankten. Und bei der Tafel hilft sie regelmäßig bei der Essensausgabe.

„Eigentlich wollte ich ja Biologie studieren“ sagt Nathalie Prsa lachend. In Mikroskope schauen anstatt den Menschen in die Augen – der Bundesfreiwilligendienst bei der Caritas Ennepe-Ruhr hat die Zukunftspläne der 19-Jährigen noch mal umgeworfen. Zum Glück. Seit knapp acht Monaten hilft die junge Frau in der Caritas Geschäftsstelle an der August-Bendler-Straße 14, wo sie nur kann.

Die Aufgabenfelder sind vielfältig: Spaziergänge mit Suchterkrankten, Essensausgabe im Schwelmer Tafelladen, Erledigungen mit dem Caritas-Bus und zuletzt sogar eine Freizeit nach Ostfriesland für die Klienten des Ambulant Betreuten Wohnen.

„Ich habe bei der Caritas Menschen mit ihren vielfältigen Problemfeldern kennen gelernt und gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, ihnen zu helfen“, sagt Nathalie mit Blick auf die vergangenen Monate. „Vor allem die Freizeit für Suchterkrankte war ein besonderes Erlebnis. Viele von ihnen waren seit Jahren oder Jahrzehnten nicht im Urlaub. Diese Dankbarkeit und Freude zu erleben, das war schon toll“, schwärmt die 19-Jährige von ihrem Freiwilligendienst.

Nach dem Abitur wusste Nathalie noch nicht so recht, was sie machen sollte. „Da ich in der Schule besonders viel Freude an Biologie hatte, dachte ich, dass ich ein naturwissenschaftliches Studium beginne. Aber zuerst wollte ich gerne noch Praxiserfahrung sammeln und ursprünglich ein Praktikum machen. Mein alter Grundschulleiter hat mich dann auf den Bundesfreiwilligendienst gebracht und die Stelle bei der Caritas in Schwelm.“ Die kannte Nathalie zwar vom Hörensagen, aber wie vielfältig die Hilfsangebote dort sind – von der Suchthilfe über die Schwangerenberatung bis hin zum Tafel- und Kleiderladen für bedürftige Menschen – war ihr nicht bewusst.

Nach einigen Monaten Freiwilligendienst ist die Ennepetalerin sich nun sicher: „Ich möchte auf jeden Fall nicht mehr Biologie studieren, sondern lieber was mit Menschen machen. Gerne im sozialen Bereich, weil es einfach Spaß macht, Menschen zu helfen.“

(Quelle: WR, 13. Mai 2022, leicht gekürzt)

„Wie reagieren die Angeklagten? Und ihre Angehörigen?“

„Welche Motivation haben Sie, diese schwierigen Prozesse zu führen?“

„Gibt es Anfeindungen?“

Rund 20 Schüler*innen des Märkischen Gymnasiums erlebten am  Donnerstagnachmittag eine Veranstaltung der besonderen Art: Der Leiter der Staatsanwalt Dortmund, Herr Oberstaatsanwalt Volker Schmerfeld-Tophof, und der Oberstaatsanwalt der Zentralstelle zur Verfolgung Nationalsozialistischer Massenverbrecher des Landes NRW, Herr Andreas Brendel, waren nach Schwelm gekommen, um von ihrer interessanten Arbeit zu berichten.

Oberstaatsanwalt Schmerfeld-Tophof, einst selbst Schüler am MGS, war  auf die Sophie-Scholl-Ausstellung der Stolperstein-AG unserer Schule aufmerksam geworden und hatte diesen einzigartigen Interviewtermin möglich gemacht. Oberstaatsanwalt Brendel erzählte von der Arbeit der Zentralstelle, vom Umgang mit Zeitzeugenaussagen, der oftmals schwierigen Beweisführung und auch von den unterschiedlichen Reaktionen der Täter*innen bei Bekanntwerden der Vorwürfe. Die Zentralstelle selbst war bereits international bei der Aufklärung nationalsozialistischer Massenverbrechen tätig, so zum Beispiel im berühmten Ort Oradour-sur-Glane in Frankreich, wo im Sommer 1944 ein ganzes Dorf von einer Einheit der Waffen-SS ermordet worden war. Ihm sei es wichtig, die Täter*innen anzuklagen und somit auch den Opfern eine Stimme zu geben, erklärte Brendel. Oberstaatsanwalt Schmerfeld-Tophof verwies in diesem Zusammenhang auch auf die oftmals schwierige Aufarbeitungsgeschichte der NS-Massenverbrechen in der Bundesrepublik, die jedoch unerlässlich sei, um Geschichtsbewusstsein zu festigen und Demokratie zu stärken. 

Die anwesenden Schüler*innen, die sich aus Teilnehmer*innen der Stolperstein-AG und der  Exkursionsgruppe zur Gedenkstätte Buchenwald zusammensetzten, nutzten die Möglichkeit, um zahlreiche Nachfragen zu stellen, etwa zu Prozessführung, Beweismittelerhebung und Recherche, aber auch zur Psychologie der Täter*innen, Anfeindungen aus der rechten Szene und Perspektiven der Zentralstelle.

Schlussendlich war es ein sehr gelungener, informativer Nachmittag mit einem Einblick in ein in der Schule eher weniger thematisiertes Berufsfeld, wofür wir uns recht herzlich bei Andreas Brendel und Volker Schmerfeld-Tophof bedanken möchten!

Die Stolperstein-AG des MGS

Ich packe meinen Koffer und nehme mit … eine weiße Rose!

Schüler*innen des 9. Jahrgangs gestalteten Museumskoffer zum Thema „Menschen in der Nachfolge Jesu“

Das bringt doch nichts, die machen ja doch, was sie wollen…

Das überlasse ich lieber anderen, die das besser können…

Was habe ich denn davon, doch nur Probleme und mehr Arbeit…

Warum sollte ich mich einsetzen, das ändert ja doch nichts…

Die nehmen mich doch sowieso nicht ernst, sondern werden mich nur auslachen…

Dass man sich von solchen Gedanken und Befürchtungen nicht leiten und lähmen lassen sollte, zeigen die Biographien der Menschen, die sich für ein gerechtes, solidarisches und friedliches Miteinander einsetzen.

Die Schüler*innen des katholischen Religionskurses der Stufe 9 haben sich im Rahmen der Unterrichtsreihe „Menschen in der Nachfolge Jesu“ intensiv mit dem Leben und Handeln ausgewählter Menschen unterschiedlicher Epochen beschäftigt, die aus christlicher Motivation gegen die Missstände ihrer Zeit angegangen sind. 

Entstanden sind sieben Koffer zu ganz unterschiedlichen Menschen, die im Sinne der Nachfolge Jesu gehandelt haben, trotz möglicher negativer Konsequenzen.

Die Schüler*innen haben Kurzbiographien verfasst, Tagebucheinträge nachempfunden und fiktive Briefe geschrieben. Die ausgewählten Gegenstände sowie gebastelte Objekte sollen vermitteln, erzählen und darauf hinweisen, was die Nachfolgechristen und ihr Einsatz für andere ausmacht.

Präparation von Schweineherzen – Ein Erlebnisbericht

In der EF behandeln wir in unseren Bio Kursen gerade das Thema „Stoffwechsel“, wobei das Herz natürlich eine zentrale Rolle im Stofftransport einnimmt. Daher bekamen wir am 19.05.2022 die besondere Möglichkeit in der Schule Schweineherzen zu sezieren.

Zuerst wurden wir natürlich mit Handschuhen, Masken und den nötigen Geräten ausgestattet. Dazu bekamen wir eine Anleitung und ein Video, um einen ersten Einblick zu gewinnen. Dann konnte es auch schon losgehen und uns wurden in kleinen Gruppen jeweils ein Herz übergeben.

Es war wirklich aufregend ein echtes Organ in der Hand zu halten, dazu bekommt man nicht oft die Gelegenheit. Wir fingen an das verbleibende Blut abzuwaschen und konnten uns nun einen besseren Überblick verschaffen. Wir erkannten sofort die verschiedenen Venen und Arterien, die jeweils in die rechte oder linke Herzkammer führten. Das überprüften wir dann auch, indem wir
vorsichtig einen Glasstab in die Gefäße einführten und spürten, wo sie entlangliefen. 

Daraufhin lernten wir, wie der Herzschlag nachgeahmt werden konnte. Dazu befüllten wir den rechten Ventrikel (Herzkammer) mit Wasser und veranschaulichten das Pumpen mit leichtem Druck aus unseren Fingern. Dadurch ist zu beobachten, wie das Wasser aus der Lungenarterie wieder herausgepumpt wird und sich die Segelklappen öffnen und wieder schließen. Es war interessant mitanzusehen, was unser Herz jeden Tag macht und wie genau das Ganze aussieht. 

Als nächstes begannen wir dann das Herz an den Seiten aufzuschneiden und uns das Innenleben besser anzuschauen. Erst zögerten wir ein bisschen, aber man gewöhnte sich schnell an das Verfahren. Wir öffneten das Herz und waren fasziniert, wie alles von Innen aussah. Wir identifizierten schnell alle Bestandteile und verglichen sie mit denen auf unseren Arbeitsblättern. Im Anschluss besprachen wir die Ergebnisse und klärten noch offene Fragen.

Es war ein spannendes Erlebnis, sich selbst einen Einblick in die Funktionsweise unseres Körpers zu verschaffen. Wir hatten viel Spaß an dieser einmaligen Gelegenheit und konnten durch die praktische Erfahrung sehr viel lernen. Das werden wir so schnell nicht wieder vergessen!

Geschrieben von Sophie Schmitz (Bio Gk EF) 

Pausenaktion am MGS

Eine Woche lang stellte sich das Jugendzentrum der Stadt Schwelm mit einem Spielstand in den beiden großen Pausen auf dem Schulhof des MGS vor. Im Vordergrund der Aktion standen Abwechslung, Spaß und Bewegung. Der Andrang war groß und die Resonanz so positiv, dass direkt über eine Fortsetzung und Etablierung dieser Aktion gemeinsam mit dem Jugendamt nachgedacht wurde. Die Pausenaktion könnte zum Beispiel jedes Halbjahr für zwei Tage stattfinden. „Es war toll, die Kinder und Jugendlichen so unbeschwert und fröhlich zu erleben!“ freute sich Maria Urban, die Schulsozialarbeiterin am MGS.

Die Schüler*innen erhielten Informationen über die Aufgaben und zahlreichen Freizeitangebote des Jugendzentrums und wurden zur Teilnahme an einer Umfrage zum Jugendsportpark aufgerufen. Die Beteiligung an der Umfrage https://jugend-schwelm.de

ist auch weiterhin möglich. Es geht um die Gestaltung von Treff- und Aufenthaltspunkten für Jugendliche in Schwelm, an denen sich diese aktiv sportlich betätigen können. Ein Jugendsportplatz soll am Bahnhof entstehen und eine weitere Planung gibt es für den Sportplatz auf der Wilhelmshöhe. Verschiedene Sportarten sollen dort betrieben werden. Dabei handelt es sich neben traditionellen Sportarten auch um Trendsportarten, die gerade „in“ sind. Gefragt wird nach Ideen und Vorlieben der Jugendlichen.

Janna Däumer gewinnt Wettbewerb

Toller Erfolg für eine Schwelmer Schülerin: Janna Däumer (6d) vom Märkischen Gymnasium Schwelm gewinnt den ersten Preis in ihrer Altersgruppe sowie den Sonderpreis der Jury beim kreisweiten Schülerschreibwettbewerb 2021 des Heimatvereins Hattingen.

Janna Däumer kann sich freuen: Ihr Märchen „Die verwunschene Kette“, geschrieben anlässlich des kreisweiten Schülerschreibwettbewerbs 2021 des Heimatvereins Hattingen, hat als einziger Schwelmer Beitrag Eingang in die entsprechende Publikation zum Thema „Ein Tag im Leben von Wilhelm Elling“ (Hattinger Kaufmann des 17. Jahrhunderts) gefunden, die nun auch im Buchhandel erhältlich ist.

Janna Däumer belegte nicht nur den ersten Platz in ihrer Altersgruppe, sondern gewann zusätzlich den Sonderpreis der Jury, insgesamt darf sie sich somit über eine Summe von 250 Euro freuen.

Es gratulieren ihr ganz herzlich Christoph Rauer, ihr Deutschlehrer, sowie die gesamte Klasse 6d.          

„Backtwobag“: Praktisch, nützlich und gut für die Umwelt Bürgermeister lobt engagierte Gymnasiast/innen für beeindruckende Geschäftsidee

„Wir haben uns überlegt, was ein gutes Produkt sein könnte. Außerdem wollten wir der Umwelt etwas Gutes tun“: Mit diesen Worten beantwortete jetzt Lana Oesterlein (14) im Rathaus die Frage des Bürgermeisters, wie sie und ihre Mitstreiter/innen vom Märkischen Gymnasium Schwelm auf die Geschäftsidee „backtwobag“ für ihre Schülerfirma gekommen seien.

Kurzgefasst: Die Schülerfirma verwandelt alte Textilien aus Kleiderspenden in hübsche praktische Taschen, die sich hervorragend zum Transportieren von Einkäufen, privaten Gegenständen usw. eignen. Ein Statement gegen Fast Fashion. Jede Tasche ist ein Unikat, und so gilt der Slogan „Fairverfolge deinen style“.

„Das Produkt ist nicht nur nützlich und praktisch, sondern steht auch für nachhaltiges Handeln“, lobt Bürgermeister Stephan Langhard die Schülerfirma. 

Seit vielen Jahren beteiligt sich das Märkische Gymnasium Schwelm am Junior-Projekt des Institutes der Deutschen Wirtschaft, indem stets ein Kurs für die Dauer eines Schuljahres eine Firma gründet. 

Lana Oesterlein, Paul Bockelmann und Bürgermeister Stephan Langhard sind sich einig: „Es wäre schön, wenn viele Bürgerinnen und Bürger das Modell der Schülerfirma überzeugend fänden und Taschen bestellen würden!“
Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

„Wir haben verschiedene Abteilungen, für Produktion, Marketing und Finanzen gebildet“, erläutert Paul Bockelmann (14), der mit Lana Oesterlein den Vorstand bildet. Schülerfirmen orientieren sich also an den Grundprinzipien unternehmerischen Handelns der „echten“ Firmen.

Nun braucht es natürlich zum Funktionieren eines Unternehmens auch eine solide finanzielle Grundlage, das Stammkapital, und so gibt die Schülerfirma Anteilsscheine heraus. Keine Frage, dass Schwelms Bürgermeister sofort ein Exemplar erwarb und auch gleich eine Backtwobag-Tasche bestellte. Gerne hätte er den kompletten Kurs „Wirtschaft und Politik“ der 9. Jahrgangsstufe ins Rathaus eingeladen, doch wegen der Pandemie führte er das Gespräch nun mit den beiden Vorständen der Schülerfirma. Intensiv tauschte sich das Stadtoberhaupt mit Lana Oesterlein und Paul Bockelmann über Details dieses besonderen Unternehmens aus, das Unterstützung vom AtelierSieben e.V. erhält, an dessen Nähmaschinen die Schüler/innen schon Taschen anfertigen konnten. 

Die Taschen kosten in Größe S 3,99 €, in Größe M 4,99 € und in Größe L 5,99 €. Kontakt für Interessierte: E-Mail: backtwobag.mgs@gmail.com und über Instagram Backtwobag.

Lana Oesterlein, Paul Bockelmann und Bürgermeister Stephan Langhard sind sich einig: „Es wäre schön, wenn viele Bürgerinnen und Bürger das Modell der Schülerfirma überzeugend fänden und Taschen bestellen würden!“ 

Schwelm, den 28. April 2022