Au revoir, MGS! – Abschied nach 18 Jahren

Nach 18 Jahren ist es Zeit Abschied zu nehmen. Ein Abschied von einer tollen, engagierten Schülerschaft und von einem hilfsbereiten und herzlichen Kollegium. Ein Abschied, der mir nicht leichtfällt und schon die ein oder andere Träne verursacht hat.

Nach neun Schuljahren habe ich 2013 das Abitur mit den Leistungskursen Französisch und Biologie am MGS gemacht. Darauf folgten sieben Jahre als Lerninseltutorin im Fach Französisch während des Studiums. Im Schuljahr 2016/2017 durfte ich das Kollegium ein Halbjahr als Vertretungskraft unterstützen. Vor genau zwei Jahren kam der Brief vom Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Hagen mit der Zuordnung der Ausbildungsschulen. Für mich wurde es erfreulicherweise das MGS. Von Mai 2020 bis Oktober 2021 wurde ich von meinen Fachkolleg*innen ausgebildet und auf das zweite Staatsexamen vorbereitet, das ich im September 2021 abgelegt habe. Seit November arbeite ich als Vertretungslehrerin am MGS und konnte meinen Unterricht in motivierten Französisch- und Erdkundekursen weiterentwickeln.

Das ergibt insgesamt 18 Jahre schöner sowie anregender (Unterrichts-)Gespräche, spannender Exkursionen und interessanter Unterrichtsstunden umgeben von herzlichen Menschen.

Herzlichen Dank an euch alle für die wunderbare gemeinsame Zeit.

Katharina Stein

Klimaneutrale Schule

Ankündigung: Siegerehrung Klima-Sponsorenlauf

Auf dem Weg zur klimaneutralen Schule ist das Märkische Gymnasium Schwelm einen großen Schritt vorangekommen. Der erste Klima-Sponsorenlauf für das Projekt Mein Regenwald kann als voller Erfolg verbucht werden. Dank des Einsatzes der ganzen Schulgemeinschaft ist es gelungen, die notwendigen Kompensationszahlungen allein über Spenden zu finanzieren. Damit können die klimaschädlichen Emissionen der Schule für ein weiteres Jahr kompensiert werden.

Die Siegerehrung der erfolgreichsten Einzelläufer*innen und die Auszeichnung besonders engagierter Klassen, die die höchsten Gesamtsummen „erlaufen“ haben, findet am kommenden Donnerstag (3. Februar 2022) in der zweiten großen Pause auf dem Mittelbauschulhof statt.

Als Höhepunkt der Veranstaltung kann die Klima-AG der Schule ihrem Kompensationspartner Chance e.V. den sensationellen Betrag von 20.000 Euro übergeben. Jens Bergmann, der Initiator des Projekts Mein Regenwald wird persönlich anwesend sein.

Das Projekt Mein Regenwald

Das Märkische Gymnasium Schwelm engagiert sich für nachhaltige Entwicklung in einer Welt, in der auch künftige Generationen in Frieden und Wohlstand leben können. Das MGS ist Regenwaldschule in dem Projekt www.mein-regenwald.de in Peru und ermöglicht dort den Schutz des Regenwaldes vor Brandrodung und Kahlschlag.

Am Westrand Amazoniens hat das Märkische Gymnasium Schwelm die Patenschaft für 333 Hektar artenreichen Bergregenwald übernommen. 2021 kompensierte das MGS dadurch ca. 2490 Tonnen CO2 und schützte bis zu 265.000 Bäume vor der Abholzung. Der so geschützte Regenwald gehört zu einem der größten privaten Naturschutzgebiete Perus, ist Heimat für Tausende bedrohte Arten und Quellgebiete von über 100 Bächen und Flüssen, die zwei Landkreise mit Trinkwasser versorgen. Gleichzeitig begleitet das Märkische Gymnasium Schwelm 100 Kleinbauernfamilien am Rande des Regenwaldes durch Bildung und nachhaltigen Kaffeeanbau dabei, der Armut zu entkommen und den Urwald zu schützen. Insgesamt ist es Mein Regenwald gelungen, fast 20.000 Hektar Regenwald in letzter Minute zu retten.

Die Spenden des Märkischen Gymnasiums helfen, diesen Regenwald rund um die Uhr zu bewachen und gegen Abholzung und Brandrodung zu schützen – mit Satellitentechnik, Drohnen und Waldhütern.

Da Mein Regenwald an das stattliche Schutzgebiet Pui Pui angrenzt, ist eine geschützte Wildnis von über 80.000 Hektar entstanden, was in etwa der Fläche des Bundeslandes Berlin entspricht. Gemeinsam mit Mein Regenwald fördert das MGS so 14 der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele und bekämpft die drei großen Krisen unserer Zeit: die Klimakrise, das Massenaussterben, die Armutskrise. Mein Regenwald bindet große Mengen Kohlenstoff und produziert durch Verdunstung in den Bergwäldern jeden Tag den Niederschlag für eine ganze Region.

Das Projekt ist Beispiel ganzheitlicher Entwicklung. Auf innovative Art und Weise verbindet es die Bewahrung der Artenvielfalt mit Klimaschutz und ökologisch verträglicher Wirtschaftsentwicklung zu einem funktionierenden Gesamtkonzept.

Als Regenwaldschule ist das Märkische Gymnasium Schwelm ein wichtiger Partner dieses Projekts und freut sich, so eine nachhaltige Welt mitgestalten zu können.

Mehr Informationen auf: www.mein-regenwald.de

Stilles Gedenken mit Kranzniederlegung am 27. Januar 2022

AG Lokalgeschichte / Stolpersteine untersucht Sprachgebrauch der NS-Verbrecher auf „Wannseekonferenz“ 

Seit über 20 Jahren gedenkt man in Schwelm am 27. Januar eines jeden Jahres der Opfer der Holocaust. Man hat sich hier schon früh der Anregung des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog angeschlossen, den 27. Januar zum Gedenktag zu erheben. Warum dieses Datum? Weil am 27. Januar 1945 das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit wurde und weil niemals vergessen werden darf, was man allen Opfern des Holocaust angetan hat.

In der Regel nehmen zahlreiche Bürger/innen an dieser Zusammenkunft am Gedenkstein für die ehemaligen jüdischen Bürger/innen Schwelms teil. Doch die Coronapandemie ließ leider keine öffentliche Einladung zu.

So legten heute nur fünf Personen im Namen von Rat und Verwaltung den Kranz nieder. Bürgermeister Stephan Langhard begrüßte Ingrid Andre, die den Gedenkstein seit vielen Jahren betreut und „sehr dazu beiträgt, dass die Opfer dieses unfassbaren Massenmordes nicht vergessen werden“. Er dankte ihr ebenso mit Blumen wie den Lehrerinnen Gabriele Czarnetzki und Anke Buetz, die die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine des Märkischen Gymnasiums leiten.

Diese Schüler/innengruppe unterstützt das jährliche Gedenken seit Jahren mit selbständigen und wegweisenden Beiträgen. „Sie als Pädagoginnen durchdringen das Thema mit den jungen Menschen, wecken und stärken das Bewusstsein der Jugend für dieses unbegreifliche Kapitel der deutschen Geschichte und geben ihnen die Freiheit, sich mit eigener Stimme zu äußern. Das ist bewundernswert. Sie haben viel bewegt, und ich möchte mich bei Ihnen dafür herzlich bedanken“, so der Bürgermeister, der sehr bedauerte, dass die Mitglieder der AG wegen der Pandemie nicht anwesend sein konnten. 

Ihre Begleitung des Gedenkens haben sie aber fortgesetzt durch einen Textbeitrag, der sich in diesem Jahr mit der Wannseekonferenz befasst, die vor genau 80 Jahren stattfand und die den begonnenen Holocaust auf bürokratisch-technische Weise koordinierte. „Am Beispiel dieser Konferenz“, so Stephan Langhard, „die ja in Wahrheit eine Verabredung zum Massenmord war, lässt sich gut nachvollziehen, was uns alle bis heute frösteln lässt. Es ist die Tatsache, dass hier die Vernichtung von millionenfachem Leben unter den Gesichtspunkten von Effizienz, Technik und Logistik entschieden wurde“. 

„Die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine“, weiß der Bürgermeister, „hat genau diese Sprache in den Blick genommen. Die Differenz zwischen der Sprache auch der Wannseekonferenz und der faktischen Wahrheit, die verschleiert werden sollte, erschüttert uns noch heute und macht uns wachsam. Wir bekommen es mit unseren Maßstäben von Moral nicht erklärt, wie es dazu kommen konnte, aber wir sollten es uns auch nicht so einfach machen und ausschließlich mit dem Finger auf die handelnden Akteure zeigen. Denn diese Form der Verrohung findet sich bis in die jüngste Zeit an verschiedenen Stellen unseres Planeten, in Europa zuletzt Anfang der 1990 Jahre im ehemaligen Jugoslawien“.

So wie die Mitglieder des berüchtigten Reserve-Polizei-Bataillons 101, das im Zweiten Weltkrieg Kinder, Frauen und Männer ermordete, würden Menschen immer versuchen, Rechtfertigungen für ihr unmenschliches Verhalten zu finden. Man müsse wissen, dass diese Gefahr immer bestehe, und „deshalb“, so Stephan Langhard, „ist für mich das Gedenken an den Holocaust von dauerhafter Wichtigkeit“.

[Pressemitteilung der Stadt Schwelm, 27.01.2022]]

Coronabedingt stilles Gedenken für die Opfer des Holocaust

Seit Ende der 1990er Jahre richtet die Stadt Schwelm immer am 27. Januar – dem Tag, an dem im Jahr 1945 das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz 1945 befreit wurde – ein öffentliches Gedenken für die Opfer des Holocaust aus, an dem in der Regel sehr viele Bürger/innen teilnehmen. Wie schon im vergangenen Jahr, so kann wegen der aktuell stark steigenden Infektionszahlen auch in diesem Jahr leider nur ein stilles Gedenken stattfinden.


Foto: Heike Rudolph

Bürgermeister Stephan Langhard wird am kommenden Donnerstag im Namen der Stadt Schwelm am Gedenkstein in der Südstraße einen Kranz niederlegen, lediglich begleitet von Frau Ingrid Andre, die sich seit Jahren um den Gedenkstein kümmert, und den Pädagoginnen Frau Gabriele Czarnetzki und Frau Anke Buetz, die die AG Lokalgeschichte/Stolpersteine des Märkischen Gymnasiums leiten.

Diese besondere Schüler/innengruppe, die die Veranstaltung seit vielen Jahren mitgestaltet, stellt der Stadtverwaltung einen Textbeitrag über die sogenannte Wannseekonferenz zur Verfügung, die vor genau 80 Jahren – am 20. Januar 1942 – die genaue Organisation und Koordination beteiligter Stellen des schon begonnenen Holocausts zum Ziel hatte.

Quelle: Pressestelle der Stadt Schwelm