Mediterranes Flair am Märkischen Gymnasium Schwelm

Mit dem neuen Schuljahr startet der Mensabetrieb am Märkischen Gymnasium Schwelm unter neuer Leitung. Vielversprechend setzt die neue Betreiberin Dina Italia ihren (Mädchen)namen als Konzept für die neue Ausrichtung des Angebotes ein. So liegt der kulinarische Schwerpunkt eindeutig in der mediterranen Küche. Ihr tägliches Special, – runde Pizzen, frisch aus den Ofen -, begeistert die Schülerschaft direkt am Eröffnungstag. Täglich frische Smoothies, ein breit gefächertes Frühstücksangebot, eine Snack- und Salatbar für den kleinen Hunger und die Auswahl zwischen drei Mittagsgerichten runden das Angebot ab. 

Auf der Homepage der Schule betont die neue Betreiberin: „Nicht nur, dass die italienische Küche sehr vielen Bäuchen zusagt, sie ist auch ideal für alle Ernährungstypen – also auch für Vegetarier und Veganer.“ Das entspricht dem intensiv geäußerten Wunsch der SV, das Mensaangebot nicht nur gesünder, sondern auch klimaneutraler zu gestalten.

Dina Italia führt schon seit 2019 den Mensabetrieb an der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule in Schwelm. Nun übergibt sie die dortige Leitung an ihren ältesten Sohn Emilio und konzentriert sich zusammen mit ihrem Mann und zwei weiteren Mitarbeiterinnen ganz auf den Mensabetrieb am MGS. 

Ein umfangreiches Hygienekonzept erlaubt die sofortige Nutzung der Mensa. Durch die liebevoll gestaltete Dekoration mit italienischen Landkarten, sogar auf den Küchenschürzen, kommt dennoch, auch in Corona-Zeiten, mediterranes Flair auf. 

Text SG / Foto: BU

Ein unvergesslicher Sommer: Die Deutsche Schülerakademie 2019 in Torgelow

Wie soll ich die Schülerakademie beschreiben? Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie ich die Erfahrungen und die Atmosphäre von sechzehn unglaublichen Tagen festhalten soll. 

Letztes Schuljahr wurde ich von Herrn Schäfer gefragt, ob ich Interesse hätte, an einer Schülerakademie teilzunehmen. Ich fühlte mich sehr geehrt, hatte aber zunächst überhaupt keine Vorstellung, was mich erwarten würde. Um ehrlich zu sein, war ich sehr skeptisch. Ich erhoffte mir eine neue Erfahrung und sagte trotz meiner Skepsis zu. Kurz darauf durfte ich einen Kurs auswählen, den ich für die sechzehn Tage besuchen wollte. 

Von Kursen über Mathematik, Physik oder über politische Bildung, kulinarische Hermeneutik, Kommunikationsstrategien bis hin zu Management-Angeboten war wirklich alles dabei.

Ich suchte mir den Kurs „Netflix and ill? – Wirkung und Nutzung neuer Medien“ aus, der von zwei jungen Studentinnen angeboten wurde. Er sollte im Internat Schloss Torgelow stattfinden und sich mit den aktuellen Herausforderungen der Mediennutzungs- und Medienwirkungsforschung im theoretischen und praktischen Sinne beschäftigen. 

Ich wartete gespannt und fragte mich, ob ich wohl in meinen Wunschkurs kommen würde. Ein paar Wochen später bekam ich glücklicherweise die Zusage. Schon früh trat ich mit ein paar Teilnehmern über Social Media in Kontakt. Wir lernten uns kennen und freuten uns gemeinsam auf die Akademie. 

Dann war es auch endlich soweit und wir brachen auf. Auf der Fahrt zum Schloss traf ich immer mehr Leute, die genauso gespannt aussahen wie man selbst. Wir tauschten uns aus, verstanden uns alle auf Anhieb sehr gut, spielten lustige Spiele, und schon nach den ersten paar Minuten entstanden interessante Gespräche.

Am Internat wurden wir von den Kursleitern herzlich empfangen und trafen auf bereits angekommene Teilnehmer*innen. Wir aßen gemeinsam, konnten das Gelände und unsere Zimmer erkunden und wurden darüber aufgeklärt, wie die nächsten Wochen ablaufen würden.

Demnach würde ein typischer Akademietag wie folgt ablaufen:

07:30 – 08:20 Uhr Frühstück

08:30 – 09:00 Uhr Plenum: Besprechung und Informationsaustausch über den jeweiligen Tag

09:00 – 12:00 Uhr Kursarbeit: Jeder Kurs gestaltet die Kursarbeit individuell

12:15 – 13:30 Uhr Mittagessen

14:00 – 16:00 Uhr Kursübergreifende Angebote 

16:00 – 16:30 Uhr Getränke- und Kuchenpause

16:30 – 18:30 Uhr Fortsetzung der Kursarbeit

18:45 – 19:30 Uhr Abendessen

ab 20:00 Uhr Kursübergreifende Angebote 

Wie bereits erwähnt war die Arbeit im Kurs sehr individuell. Die Teilnehmer sollten mit unterschiedlichen Konzepten und Theorien an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt werden. So unterschiedlich die Kurse auch waren, zum Schluss musste eine gemeinsame Dokumentation erstellt werden, bei dem jede/r Teilnehmer*in einen Bericht zu einem kursbezogenen Thema beisteuern musste. Auch wenn vieles freiwillig und locker gehandhabt wurde, war der Besuch im Kurs, sowie das Erstellen dieser Arbeit verpflichtend. Dies bedeutete aber nicht, dass das keinen Spaß machte, im Gegenteil. In meinem Kurs konnte ich selber eine eigene Umfrage erstellen, diese durchführen und auswerten, und das alles auf Studiumsniveau. Diesen praxisbezogenen Einblick findet man nur selten im schulischen Alltag.

Die Arbeit im Kurs vermittelte sicherlich viel Wissen, allerdings waren es die kursübergreifenden Angebote, die das Akademieerlebnis prägten. Im Plenum konnten sich die Teilnehmer*innen freiwillig melden, um an einem Tag ein eigenes Angebot anzubieten. Diese Angebote gingen von Hobbys der Teilnehmer*innen, wie Ballett, Yoga, Paartanz, Malen, Volleyball, Tennis über Fremd- bzw. Muttersprachen, wie Russisch oder Chinesisch bis hin zu gemeinsam neu auszutestenden Aktivitäten, wie zum Beispiel das Impro-Theater, philosophische Diskussionen, PowerPoint- oder Disney-Lieder-Karaoke.

So konnte jede/r Teilnehmer*in sich seinen/ihren Tag ganz individuell gestalten. Manche schwammen eine Runde im großen See vor dem Frühstück, andere machten bis spät in die Nacht noch Musik oder backten zusammen Muffins. 

Es gab aber auch Aktivitäten, bei denen jede/r Teilnehmer*in mitmachen konnte, z. B. das große Sportfest, bei dem die Kurse in unterschiedlichen Disziplinen gegeneinander antraten, die wöchentliche Disco oder auch einen „Bunter Abend“, bei dem jede/r etwas mit den anderen teilen konnte, wie inspirierende Gedichte, lustige Sketchs und sehr emotionale Lieder.

All diese Aktivitäten waren nur möglich, da sich zahlreiche begabte junge Leute zusammenfanden, die so wissbegierig waren, dass das Lernen niemals aufhörte. 

Durch diese Akademie habe ich nicht nur neues Wissen erlangt und spannende Hobbys gefunden, ich habe auch einzigartige Freundschaften geschlossen.

Außerdem hat mich die Akademie gelehrt, dass ein bisschen Schlaf in einer Nacht wirklich notwendig ist, trotz der vielen spannenden Angebote. Dass morgens im kalten See zu schwimmen, mehr Disziplin erfordert, als ich am Anfang dachte und dass es Hunderte von Jugendlichen gibt, die die Welt ein Stückchen voranbringen werden.

Ich bin sehr dankbar für die Zeit während der Akademie und kann es wirklich jedem, der wissbegierig ist, mit anderen gerne zusammenarbeitet, Neues entdecken und aufgeweckte junge Leute kennenlernen möchte, weiterempfehlen.

In diesem Sinne: vielen Dank an das MGS für diese einzigartige Chance.

Emily Schön (Q2)

„Langer“ Frankreichaustausch für Jonas noch vor Corona

Leider fand ja im letzten Schuljahr zum ersten Mal seit fast 40 Jahren der Rücktausch an unsere Partnerschule Lycée Bourg-Chevreau Sainte-Anne nicht statt. Da die Fahrt bereits im März sein sollte, genau zu dem Zeitpunkt, als dann infolge Corona die Schulen geschlossen wurden, lebten die potentiellen Fahrer*innen einige Tage lang in einem Entscheidungskonflikt: Fahren wir noch? Kommen wir dann noch zurück? Im Nachhinein ist es gut, dass wir nicht gefahren sind, aber die Enttäuschung war an beiden Schulen sehr groß. Auch die intensiven Kontakte in den sozialen Netzwerken können solch eine Fahrt nicht ersetzen. Wir mussten einfach die Situation so akzeptieren.

Da hat Jonas (im Schuljahr 2019/20 in der EF) großes Glück gehabt. Er hat einen individuellen 6-Wochen-Austausch mit seiner Austauschpartnerin Lilou im Januar und Februar gemacht. Er war „normaler“ Austauschteilnehmer im vergangenen Schuljahr. Seine Correspondante war bereits zum Ende des letzten Schuljahres 5 Wochen am MGS. Dieser sogenannte „lange“ Austausch wird von den beiden Partnerschulen seit ca. 2005 angeboten. Jedes Jahr nehmen Französischschüler*innen der Stufen 9/EF daran teil, und in diesen Schuljahren ist eine Abwesenheit von der Schule ja auch gut zu verkraften.

In einem Interview (im Wortlaut zu finden auf der Homepage der Partnerschule) erklärt Jonas seine Motivation, an solch einem Austausch teilzunehmen: ein anderes Schulsystem kennen lernen, seine Sprachkenntnisse zu verbessern und in die Kultur eines anderen europäischen Landes einzutauchen. Vier Wochen lang ist er mit Lilou in die Schule gegangen (sogar einen Jahrgang höher als er in Deutschland ist), und nach ein paar Tagen schon hat sich gezeigt, dass seine Befürchtungen, nichts zu verstehen, nicht nötig gewesen sind, im Gegenteil, selbst die Schulbesuche wurden ein Genuss für ihn. Er hatte das Glück, dass seine Austauschfamilie am Wochenende und in den folgenden Winterferien sehr viel mit ihm unternahm, sogar eine Fahrt nach Paris. Außerdem hatte er die Möglichkeit, in einem Verein Fußball zu spielen.

Jonas hat im Laufe dieser sechs Wochen die Möglichkeit gehabt, Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich sehr deutlich zu erfahren. Er erwähnt das zentral organisierte Schulsystem mit wesentlich längerem Unterricht am Tage, aber auch eventuell längeren Ferien immer zur gleichen Zeit des Jahres, und die sehr „ausführliche“ und langsame Art, am Wochenende in der Familie die Mahlzeiten einzunehmen, was einen intensiven Gedankenaustausch und einen intensiven Genuss des Essens ermöglicht.

Nebenbei hat Jonas besonders in der Schule auch ganz viele neue Freundschaften geknüpft (s. Bild). Und wer weiß, vielleicht wird das ja Lilou auch wieder bei ihrem bald stattfindenden Aufenthalt in Schwelm am MGS tun …. 

Text: TS 22.07.2020

Foto: Anita Tromeur